Gladbeck. Die Flüchtlings-Notunterkunft in Rentfort-Nord hat die ersten Menschen aufgenommen. Viele haupt- und ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz.
Die ersten Flüchtlinge, die Gladbeck von der Bezirksregierung kurzfristig zugewiesen worden sind, haben am Sonntag die Notunterkunft in der Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule erreicht.
Es ist kurz nach 14 Uhr, als 50 Frauen, Männer und Kinder aus einem Bus Kennzeichen mit Ennepe-Ruhr-Kreis steigen – vom „Baby bis schätzungsweise 50, 60 Jahre alt“, schätzt Peter Breßer-Barnebeck, Leiter des städtischen Referates Wirtschaftsförderung und Kommunikation.
Allmählich erfahren die Helfer mehr
Bis zu dieser Stunde sind Bürgermeister Ulrich Roland und sein Einsatzstab der Stadtverwaltung, Kräfte von DRK, THW und hiesiger Feuerwehr sowie die vielen ehrenamtlichen Helfer aus Vereinen, Kirchen und anderen Gruppen vollkommen im Unklaren, woher die Menschen stammen, die in Gladbeck für eine befristete Zeit ein Dach über dem Kopf bekommen sollen.
Ganz allmählich erfahren die Akteure mehr: Sehr viele Ankömmlinge stammen aus Albanien, weitere aus Serbien und Marokko, Syrien und Montenegro. Menschen aus Eritrea, Afghanistan, aus dem Irak und dem Senegal steigen aus. Auch eine Chinesin gehört zu der ersten Gruppe.
Manche haben Trollys dabei, andere besitzen nur das, was sie am Leibe tragen. Till Roland, Mitarbeiter der Stadt, blickt besorgt auf eine hochschwangere Frau. „Zwei Notärzte sind uns zugewiesen worden“, so Breßer-Barnebeck. Der Sicherheitsdienst sei über die Bezirksregierung organisiert worden.
Gespräche mit Hilfe von Dolmetschern
Wie lange werden die Flüchtlinge in Gladbeck bleiben? Breßer-Barnebeck hat dazu keine konkreten Informationen bekommen: „Ein bis drei Tage, einige auch länger.“ Bürgermeister Ulrich Roland schüttelt Hände, sucht mit Unterstützung von Dolmetschern das persönliche Gespräch. Er heißt die Ankömmlinge – „Liebe Gäste“ – willkommen, bevor sie zur Registrierung und medizinischen Untersuchung geleitet und zum Röntgen in die Praxis im St. Barbara-Hospital gebracht werden. Roland betont: „Hygiene steht hier an erster, zweiter und dritter Stelle.“
Auch auf Privatsphäre legen Stadt und Helfer großen Wert. Deswegen sollen die einzelnen Abteile, in die die 150 Feldbetten in der großen Halle aufgeteilt sind, noch individuell getrennt werden, so dass beispielsweise Familien einen Bereich bekommen.
Die Verpflegung liefert die Küche der KKEL. Breßer-Barnebeck erklärt: „Für heute gibt’s Mahlzeiten, die eine Zeitlang warm gehalten werden können. Wir haben uns auf alle erwartbaren Religionszugehörigkeiten eingerichtet.“