Gladbeck. Schulgemeinde feierte die Unterschriften, die den Ausbau der Einrichtung und den Bau eines Therapiebades vereinbarten.
Fröhlicher Jubel und Applaus war jetzt auf dem Schulhof der Jordan- Mai-Schule zu hören, was aber nichts mit dem Beginn der Ferien zu tun hatte. Die Schülerinnen und Schüler bejubelten nämlich das Millionen-Vertragswerk, das von Generalvikar Klaus Pfeffer und Bürgermeister Ulrich Roland in ihrem Beisein unterzeichnet wurde, das dazu führen wird, dass der Schulbesuch für alle Kinder künftig schöner wird.
Denn die Platzsorgen der seit Jahren überbelegten Förderschule sollen zügig beendet werden. Das erklärte Schulleiter Michael Brieler-Jödecke den Kindern: „Der Englischunterricht muss dann nicht mehr im Pfarrheim oder Keller stattfinden, denn das Dachgeschoss wird ausgebaut und wir können in Zukunft wieder schwimmen gehen, dafür wird ein Schwimmbad direkt vor der Schule gebaut.“
Seit 1976 Schulpflicht für behinderte Kinder
Entstanden ist die JMS aus der ehemaligen Caritas-Tagesstätte für behinderte Kinder und Jugendliche, nachdem im Jahre 1976 die Schulpflicht für geistig behinderte Kinder und Jugendliche eingeführt wurde.
Vom schnell zu klein gewordenen Schulgebäude zogen die Kinder bereits 1980 an den heutigen Standort um.
Um nach dem Ende des erneuten Jubels weiter zu erläutern, dass dazu heute wichtige Menschen – gut erkennbar an Schlips und Aktentasche — hergekommen seien, um einen Vertrag zu unterschreiben, „das ist dann nämlich amtlich und gilt dann“.
Wie bereits berichtet, investiert die Stadt 2,6 Millionen Euro damit im Dachgeschoss der Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung vier neue Klassenräume entstehen, die via ebenfalls neuem Aufzug gut zu erreichen sind. Zudem werden im Erdgeschoss Räume aus- und umgebaut, damit eine Schulmensa für den Ganztagsbetrieb sowie Differenzierungs- und Therapieräume eingerichtet werden können. Bis zum Sommer 2017 soll alles fertig sein.
Die Investition wird von einer Fortschreibung des Erbbaupachtvertrages (Überlassung des Gebäudes und Schulgrundstückes) mit dem Bistum Essen als Schulträger und der jetzt unterzeichneten Kooperationsvereinbarung (Laufzeit 35 Jahre) flankiert. Außerdem trägt die Stadt die Hälfte der nicht refinanzierbaren Eigenleistungen, rund 240 000 Euro jährlich, für Personal wie z. B. eine Krankenschwester.
Therapiebad für vier Millionen Euro
Damit wird der Fortbestand der renommierten Einrichtung gesichert, denn das Bistum ist so künftig nicht nur bereit die Versorgung von 140 Schülerinnen und Schülern zu übernehmen (vorab galt die Richtzahl 100), sondern hat auch unterschrieben, ein Therapiebad als Neubau im Schulhofbereich neben der Turnhalle mit Investition von rund vier Millionen Euro zu errichten. Letzteres soll nach Schulende auch Gruppen und Vereinen zur Verfügung stehen.
Am Ende der Reden brandete wohl noch lauterer Jubel bei den Schulkindern auf. Dieses Mal lag das aber wohl an der gerade angekündigten Überraschung von Rektor Brieler-Jödecke, die langsam auf den Hof rollte: Ein Eiswagen mit gratis Schleckerei für alle!