Gladbeck. . Der Projektchor St. Franziskus in Gladbeck hat sich dem neuen geistlichen Lied verschrieben. Nicola Kotulla (41) gibt seit drei Jahren den Ton an.
Fast wie die Jungfrau zum Kinde kam Nicola Kotulla dazu, den Ton im Projektchor St. Franziskus anzugeben. „Als meine Vorgängerin ausgeschieden ist, bin ich gefragt worden, ob ich die Gruppe übernehmen könnte“, sagt die 41-Jährige. Und sie sagte zu. Das war vor drei Jahren. Gänzlich fremdes Terrain betrat Nicola Kotulla mit dieser Aufgabe nicht, ist sie doch Gladbeck und auch der katholischen Gemeinde seit langem verbunden: „Ich war zehn Jahre in St. Franziskus als Kirchenmusikerin angestellt, habe dort den Kinderchor betreut.“ Als C-Kirchenmusikerin – also ausgebildet für den nebenberuflichen eigenverantwortlichen kirchenmusikalischen Dienst – spiele sie hin und wieder auch die Orgel.
Voller Terminkalender
„Der Projektchor hat sich parallel zum Kirchenchor der Gemeinde entwickelt“, erläutert die 41-Jährige. Seinen Auftritt hat er, wenn es um die musikalische Begleitung zu speziellen Anlässen ging – beispielsweise bei einem Fest. Kotulla betont den großen Unterschied zu einem klassischen Kirchenchor: „Von Anfang an ging es uns um das neue geistliche Lied; also um alles, was rhythmisch ist.“ Das könne beispielsweise ein Gospel sein. Dass mit diesem Repertoire E-Gitarre und Schlagzeug besser harmonieren als Kirchenorgel, versteht sich von selbst. „Neben unserem Gesang hat sich eine kleine Band entwickelt“, sagt die 41-Jährige.
Und auch die Mitgliederzahl hat sich verändert, und zwar positiv. Kotulla: „Als ich den Projektchor übernommen habe, waren wir bei 18 Mitgliedern.“ Mittlerweile seien es fast 40 verschiedenen Alters; die älteste Sängerin in der Runde ist über 80 Jahre alt.
Neues Repertoire
„Die Singgemeinschaft hat sich 2014 aufgelöst. Damals sind fast 15 Mitglieder zum Projektchor gewechselt“, berichtet Kotulla. Sie freut sich, dass so viele „den Schritt gewagt haben, sich mit einem neuen Repertoire zu beschäftigen“. Sie habe sich gefragt: „Kann das gut gehen?“ Schließlich stammen die Lieder, die der Projektchor einstudiert, in der Regel nicht aus dem katholischen „Gotteslob“. Ganz zu schweigen davon, dass statt Deutsch oftmals Stücke in englischer Sprache auf dem Programm stehen.
Mitreißende Beiträge
Das Zusammenspiel funktionierte. Die Auftritte des Projektchors St. Franziskus sind gefragt: bei Hochzeiten und Gemeindefesten, zur Kommunion und in der Weihnachtszeit. Traten die sangesfreudigen Damen und Herren in der Anfangszeit zweimal im Jahr auf, haben sie mittlerweile einen vollen Terminkalender. Stimmen sie ihre Lieder an, lassen sich die Zuhörer im Nu mitreißen, klatschen im Rhythmus. Nicola Kotulla: „Wir haben inzwischen ein Repertoire von 140 Stücken.“ Und es kommen immer wieder neue hinzu.
Der Projektchor der Gemeinde St. Franziskus (Schwechater Straße 44) probt regelmäßig: Die Mitglieder kommen montags zwischen 19.30 Uhr und 21 Uhr im Gemeindehaus zusammen.
Wer Interesse am modernen Kirchengesang hat, kann gerne eine Probe besuchen, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Nicola Kotulla: „Besonders Tenöre sind gefragt.“ Allerdings ist auch Verstärkung in den anderen Stimmlagen willkommen.