„Unsere Aufgabe als familiengerechte Kommune ist es, auch Flüchtlingskindern Zugang zu Bildung und Teilhabe zu ermöglichen. Ganz unabhängig, ob diese Kinder dauerhaft bleiben oder zurück in ihre Heimat kehren – sie haben es verdient, dass wir uns um sie kümmern.“ Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Ulrich Roland die diesjährige Stadtbildungskonferenz des „Gladbecker Bündnis für Familie – Erziehung, Bildung, Zukunft“ im Ratssaal.
Mehr als 120 Teilnehmer von Stadtverwaltung, freien Träger, Schulen und anderen Institutionen waren der Einladung gefolgt. Im Mittelpunkt standen die Bildungsmöglichkeiten von Kindern aus Flüchtlings- und Zuwandererfamilien. Deren Zahl steigt in Gladbeck – vor allem als Folge von Krieg und Vertreibung – kontinuierlich an: Mittlerweile leben 276 dieser Jungen und Mädchen in der Stadt.
Ziel der Konferenz war es, mehr Transparenz und eine Vernetzung der bestehenden Angebote zu schaffen. Bürgermeister Ulrich Roland machte zu Beginn deutlich, dass Bildung seit zehn Jahren das Schwerpunktthema der Stadt sei. Das werde zunehmend auch außerhalb Gladbeck wahrgenommen. „In der vergangenen Woche wurde die Erich-Kästner-Realschule in Berlin als eine der besten Schulen Deutschlands geehrt“, außerdem sei Gladbeck von der Bertelsmann-Stiftung zum zweiten Mal als „Familiengerechte Kommune“ ausgezeichnet worden. Und auch beim Deutschen Städtetag habe es Lob gegeben.
Hauptreferent der Stadtbildungskonferenz war Volker Maria Hügel von der „Gemeinnützigen Gesellschaft zu Unterstützung Asylsuchender“ in Münster. Sein Fazit: „Gladbeck ist auf einem sehr guten Weg und zeigt auch mit dieser Veranstaltung, dass es eine gute Willkommenskultur gibt. Es gibt aber noch viel zu tun.“
Das wollen die Netzwerkpartner des Gladbecker Bündnis jetzt angehen. Alle vorgestellten Angebote werden in einer Dokumentation vorgestellt, zusätzlich werden weitere Unterstützungsangebote für Gladbecker Schulen entwickelt.
Die Konferenz wurde von einem Aufmarsch städtischer Sozialarbeiter und Erzieherinnen vor dem Rathaus begleitet, die als „Streikende im Standby-Modus“ die Teilnehmer der Konferenz auf den schwelenden Tarifstreit mit den Kommunen zur Aufwertung ihrer Berufe hinwiesen. Der Schlichterspruch wird am kommenden Montag erwartet.