„Ausbildungen inklusive einer faktischen Jobgarantie kann man mit der Lupe suchen“, sagt die Gladbecker Apothekerin Dorothee Pradel, Sprecherin der Apothekerschaft im Kreis Recklinghausen und wirbt für den Beruf der Pharmazeutisch-Technischen Assistentin: „PTA sind neben den studierten Apothekern die einzigen, die Arzneimittel an die Patienten abgeben dürfen.“ Deshalb hat Pradel keinen Zweifel: „PTA ist ein Beruf mit Zukunft.“
Voraussetzung für den Besuch einer PTA-Lehranstalt ist ein Realschul- oder ein vergleichbarer Abschluss. Der zweijährige Lehrgang umfasst theoretische und praktische Unterrichtsfächer und spiegelt die enorme Vielfalt des Berufsbildes wider: „Auf dem Lehrplan stehen Arzneimittelkunde, Arzneimittelherstellung, Botanik, Ernährungslehre, allgemeine und pharmazeutische Chemie, aber auch Gift- und Gesetzeskunde“, erläutert Pradel.
In der unterrichtsfreien Zeit vermittelt ein vierwöchiges Praktikum in der Apotheke erste Einblicke in den Betrieb und in pharmazeutische Tätigkeiten. „Auf die zwei Jahre in der PTA-Lehranstalt folgt ein sechsmonatiges – bezahltes – Praktikum in der Apotheke. Vor dem Praktikum legen die angehenden PTA eine schriftliche, eine mündliche und eine praktische Prüfung ab. Nach dem Praktikum gibt es dann noch eine letzte mündliche Prüfung mit den Schwerpunkten Beratung, Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln“, sagt Dorothee Pradel.
Der Beruf der PTA wurde Ende der 60er Jahre geschaffen, um den Apothekerinnen und Apothekern eine gut ausgebildete Fachkraft zur Seite zu stellen. „Man hat den Beruf daher von Anfang an so angelegt, dass die PTA pharmazeutische Tätigkeiten ausführen kann“, erklärt Pradel. So gibt sie Arzneimittel ab und informiert über deren richtige Anwendung. Sie übernimmt alle Arbeiten im Labor, prüft die Ausgangsstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke, fertigt individuelle Rezepturen für Kunden oder prüft die Qualität von Fertigarzneimitteln. Zum Aufgabengebiet gehört auch die Beratung zu apothekenüblichen Waren: PTA kennen sich mit Krankenpflegeartikeln, Verbandstoffen und diätetischen Lebensmitteln aus.
Die meisten PTA arbeiten in der öffentlichen Apotheke. „Die Ausbildung qualifiziert aber auch für Tätigkeiten in anderen Bereichen des Gesundheitswesens“, betont Apothekerin Pradel. Neben der Krankenhausapotheke gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten in der pharmazeutischen Industrie, z. B. bei der Entwicklung oder Herstellung von Arzneimitteln, in Behörden (z. B. Gesundheitsämtern) und Untersuchungslaboratorien. Und noch ein gutes Argument für den PTA-Beruf, der mehrheitlich von Frauen ausgeübt wird: „PTA sind auch als Teilzeitkräfte gefragt. Somit lassen sich Familie und Beruf oft unter einen Hut bringen, und auch ein Wiedereinstieg nach der Familienpause ist meist problemlos möglich.“