Gladbeck. . Die VRR-Pläne für das Ende des Jahrzehnts lassen auch Gladbeck nicht unberücksichtigt - die Direktverbindung nach Recklinghausen soll endlich kommen.

Ein Nahverkehrsprojekt, über das das nördliche Revier seit vielen Jahrzehnten diskutiert, soll 2019 Wirklichkeit werden: Gladbeck soll wieder eine Direktverbindung nach Recklinghausen erhalten. Die Reaktivierung der so genannten „Hertener Bahn“ ist laut aktueller VRR-Mitteilung für das Jahr 2019 fest ins Visier genommen.

Das Vorhaben ist Teil der Nahverkehrs-Reform, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) für das Ende des Jahrzehnts plant: Auf den wichtigsten S-Bahn-Strecken soll es dann einen 15-Minuten-Takt geben, auch um eine zeitgemäße Anbindung an den 2019 hoffentlich verwirklichten RRX (Rhein-Ruhr-Express) zu ermöglichen.

Gladbeck erhält nach den aktuellen Planungen die zusätzliche Anknüpfung auf der S-Bahn-Linie 9: Sie fährt aus Richtung Essen kommend entweder nach Haltern (so wie derzeit schon) oder nach Recklinghausen, wobei sie auf der neuen Verbindung die bislang ausschließlich als Güterzugstrecke genutzte Trasse über Herten nutzen wird.

Bittere Pille: RB 44 als Direktverbindung nach Oberhausen entfällt

Bereits im August beschäftigte sich der städtische Planungsausschuss mit diesem Szenario und begrüßte die Pläne des VRR ausdrücklich: „Aus Sicht der Stadtverwaltung würde das Bedienungskonzept 2019 zu der seit Jahren gewünschten Angebotsverbesserung am Bahnhof West führen“, heißt es.

Wobei Gladbeck allerdings im Gegenzug eine kleine, bittere Nahverkehrs-Pille schlucken muss: Die RB-44-Direktverbindung nach Oberhausen soll entfallen. Gladbecker Fahrgäste, deren Ziel Oberhausen ist, müssen ab 2019 bis Bottrop Hauptbahnhof fahren und dort in die neu vorgesehene Regionalbahn 33 Richtung Oberhausen umsteigen.

Der Verwaltungsrat des VRR hat das neue Nahverkehrskonzept am vorigen Freitag in einer Sondersitzung mehrheitlich beschlossen. Die geplanten Maßnahmen sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 in Kraft treten. Schnellstmöglich sollen nun die entsprechenden Ausschreibungen für das S-Bahn-Netz erfolgen.

Partei Die Linke schlägt weiteren S-9-Haltepunkt in Gladbeck vor

Von der Stadt- und Kreispolitik war eine Reaktivierung der „Hertener Bahn“ in den letzten Jahrzehnten immer wieder gefordert worden - lange Zeit vergeblich. Zu den Wortführern in dieser Debatte zählte auch die Partei Die Linke mit dem Gladbecker Die-Linke-Fraktionschef im Kreistag, Ralf Michalowsky, der selbst ein regelmäßiger Bahnfahrer in der Region ist. Die Linke schlägt sogar einen weiteren S-Bahn-Haltepunkt im Bereich Voßstraße/Bülser Straße vor.

Wenn die Reaktivierung verwirklicht wird, erhält die Stadt Herten erstmals seit langem wieder eine Anbindung an den schienengebundenen Personennahverkehr. Dafür müssten die Hertener allerdings einen Bahnhof neu einrichten.