Gladbeck. Ein Jahr nach dem verheerenden Pfingststurm zieht der ZBG Bilanz: Die Spuren des Orkans sind so gut wie weg. WAZ-Leser halfen, neue Bäume zu pflanzen.
.Knapp ein Jahr nach dem heftigen Pfingststurm „Ela“ sind die sichtbaren Folgen der Verwüstungen im Stadtgebiet weitgehend beseitigt. Die Aufräumarbeiten sind inzwischen komplett erledigt, die Nachpflanzungen zu etwa 80 bis 90 Prozent geschafft, erklärte Bernhard Schregel, der Leiter der ZBG-Grünflächenunterhaltung, auf Nachfrage der WAZ.
Der Jahrhundertsturm hatte am Pfingstmontag vergangenen Jahres (es war damals der 9. Juni) rund 600 Bäume an Straßen, in Parks und Waldgebieten zerstört. Betroffen waren vor allem weite Teile des Stadtsüdens, Wittringen und Gladbecks höchstgelegenes Stadtviertel an der östlichen Konrad-Adenauer-Allee. An manchen Stellen des Stadtgebietes zeigte sich nach dem abendlichen Orkan ein Bild der Verwüstung, etwa auch auf der Konrad-Adenauer-Allee selbst, wo die mächtigen Linden „Ela“ nicht trotzen konnten. Wochenlang waren einige Straßen gesperrt, monatelang sogar große Teile des Stadtwaldes. Für die Stadt entstand ein Schaden von etwa 750 000 Euro, inklusive der Aufräumarbeiten.
Zeitweise waren 60 ZBG-Mitarbeiter im Einsatz, um die Verwüstungen zu beseitigen, „viele Überstunden, auch an Wochenenden, wurden geleistet.“ Lange Zeit gab es Engpässe bei der Anmietung von Hubsteigern, um Schäden in Baumkronen zu beseitigen. Allein von den Waldflächen mussten die ZBG-Teams 400 Tonnen Grünabfall entsorgen.
Wälder und Parks waren lange gesperrt
Lange Zeit gab es ein Betretungsverbot für die Wälder und Parkanlagen im Stadtgebiet. Es wurde befürchtet, lose Äste könnten Spaziergänger und Jogger gefährden. Gesperrt waren zunächst auch die Friedhöfe.
Beklagt wurde, dass unverantwortlich handelnde Zeitgenossen das Betretungsverbot missachteten.
Inzwischen wurden unter Leitung des ZBG etwa 200 neue Straßenbäume gepflanzt, das sind etwa 80 Prozent der Nachpflanzungen, die dort notwendig sind. Der Rest folgt in der nächsten Pflanzperiode ab Herbst. Bis auf die Kampstraße stünden nur noch Einzelnachpflanzungen an, so der Leiter der ZBG-Grünunterhaltung. Auch der Ersatz für die rund 200 zerstörten Solitärbäume in Parkanlagen, an Schulen und Kindergärten ist weitgehend erfolgt.
In den Wäldern, wo auch gut 200, teils prächtige Alt-Bäume Opfer von Ela wurden, sind die Wiederaufforstungen zu 95 Prozent abgeschlossen, so Schregel. Dort wurden aber keine Bäume nachgepflanzt, sondern rund 4000 Jungbäume – mit daumendicken Stämmen – gesetzt. Nur an einzelnen Stellen müsse man noch aktiv werden, ganze Bestände müsse man nicht mehr „beackern“.
Die WAZ-Leser halfen mit bei den Neupflanzungen in diesem Jahr: 10 000 Euro aus der WAZ-Aktion „WAZ pflanzt Bäume“, bei der insgesamt 200 000 Euro zusammenkamen, flossen nach Gladbeck. Weitere 2500 Euro überwiesen private Spender an den ZBG, mit deren Hilfe ebenfalls Ela-Spuren beseitigt wurden. „Und das Land verdoppelte diese Summe.“