Gladbeck. . WAZ-Leserin sorgt sich um die Gehölze in der Gladbecker Fußgängerzone: Wenig Regen und viel Wind setzen der Erde zu. ZBG-Experte Schregel beruhigt.

„Die Erde ist so was von trocken durch Sonne und Wind“, bemerkt WAZ-Leserin Heidi Schulte. Das könne doch nicht gut für die Bäume in der Fußgängerzone sein, sorgt sie sich. Ihre Frage: Wer kümmert sich eigentlich darum, dass die Gehölze auf der Hochstraße und Horster Straße den nötigen Schuss Wasser bekommen – in Zeiten, in denen – wie aktuell – nur wenig Regen auf staubtrockenem Boden kaum versickert?

Es geht um Neupflanzungen

Da macht sich Bernhard Schregel derzeit keine Sorgen. Der Leiter des zuständigen Bereiches für öffentliche Grünanlagen beim Zentralen Betriebshof (ZBG) sagt: „Grundsätzlich kümmern wir uns um das Wässern der städtischen Bäume.“ Das sei allerdings nicht notwendig, „wenn es mal drei Tage lang trocken ist“ – um es überspitzt zu formulieren. Da müsse schon eine „gewisse längere Periode“ kein Regen gefallen sein, damit Gefahr für Bäume bestehe. Schregel: „Unsere Leute machen dann den Spatentest.“ Heißt: ZBG-Mitarbeiter prüfen, bis in welche Erdschichten Dürre herrscht. „Ein bisschen oben auf der Baumscheibe kratzen, macht wenig Sinn“, so der Experte.

ZBG-Mitarbeiter machen Spatentest

Derzeit könnten seine Kollegen aber getrost den Spaten beiseite legen, beruhigt er die besorgte Leserin: „Wir haben noch gar keine Temperaturen, bei denen man sich wegen Trockenheit Gedanken machen muss.“ Zu den Bäumen in der Fußgängerzone erläutert der Fachmann: „Für sie ist im Rahmen der Fertigstellungspflege noch die Firma zuständig, die sie gepflanzt hat. Bis zu einem bestimmten Termin muss sie sich um die Bäume kümmern.“ Erst später wechseln diese Gehölze in die Obhut der städtischen Fachleute – die dann auch, falls die himmlischen Schleusen dauerhaft dicht bleiben – wässern.

Metertief verwurzelt

Allerdings stellt Bernhard Schregel klar: Die Extra-Portion Wasser bekommen dann nur Neuanpflanzungen; beispielsweise die 196 Bäume, die als Ersatz für jene Exemplare gesetzt wurden, die Sturm „Ela“ an Pfingsten des vergangenen Jahres niedergemäht hat. „Bei allein 11 000 Bäumen an Straßen im Stadtgebiet“ sei das durchdringende Wässern anders auch kaum zu bewerkstelligen. Und zudem nicht erforderlich. Denn selbst wenn die Erde knochentrocken ist: „Alte Bäume haben metertief gewurzelt, die kommen auch während einer Trockenperiode klar.“

Wenn’s hart auf hart kommt und die Sonne unablässig vom Himmel lacht, freuen sich Schregel und seine Kollegen, wenn Gladbecker den Baumscheiben vor ihrer Haustür ein paar Eimer Wasser gönnen: „Es gibt Menschen, die kümmern sich – egal ob trocken oder nicht – um die Bäume an ihrer Straße.“