Gladbeck / Berlin. Das ist der Gladbecker Investitions-Anteil am 4,5 Milliarden-Großprojekt. Bei einer Präsentation in Berlin ließ die Emschergenossenschaft Zahlen sprechen.

Hahnenbach, Nattbach, Wittringer Mühlenbach, Haarbach und mehr - in Gladbeck leistet die Emschergenossenschaft im Zuge des laufenden Emscher-Umbaus Investitionen in Höhe von 145 Millionen Euro. Davon wurden bereits 128 Millionen Euro getätigt. Von insgesamt 17 Kilometern an neuen Abwasserkanälen in Gladbeck wurden schon alle 17 Kilometer fertiggestellt, von insgesamt 17 Kilometern an Gewässerläufen sind bereits in Gladbeck 11 Kilometer renaturiert.

Das sind beeindruckende lokale Zahlen, die jetzt am Rande der jüngsten Projektpräsentation in der Hauptstadt Berlin bekannt wurden. Die Emschergenossenschaft stellte dort den Emscherumbau vor und nutzte die Chance, in Zeiten von Kostenexplosionen wie beim Pannen-Flughafen in Berlin oder bei der Elbphilharmonie in Hamburg ein aus ihrer Sicht rundum gelungenes Großprojekt vorzustellen.

Die „neue“ Emscher - das ist vor allem der Abwasserkanal Emscher (AKE), der nach 2017 das Schmutzwasser auch aus den Gladbecker Zuflusskanälen aufnimmt. Der Spatenstich für den AKE ist bereits im September 2009 erfolgt, derzeit läuft der Hauptbau. 51 Kilometer lang wird der AKE sein und von Dortmund bis nach Dinslaken führen. Der Abwasserkanal besteht aus Kanalrohren mit Innendurchmessern zwischen 1,60 und 2,80 Meter. In zehn bis 40 Metern Tiefe fließt das Abwasser mit einer Geschwindigkeit von 4 km/h. Einmal in Betrieb genommen wird der Abwasserkanal trennen, was nicht zusammen gehört: Sauberes Fluss- und Regenwasser wird durch die Emscher fließen, das Abwasser unterirdisch im Kanal transportiert.

Der Emscherumbau ist ein 4,5- Milliarden-Euro-Projekt, das sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt. Und die Emschergenossenschaft schreibt sich auf ihre Fahnen, den Kostenrahmen dabei strikt eingehalten zu haben: Messlatte für die Kosteneinhaltung sei die grundlegende Rahmenschätzung für den Emscher-Umbau, die die Genossenschaft bereits 1992 erarbeitet habe.

„Controlling und konsequentes Projektmanagement“

Diese Kostenschätzung habe sich bis heute als belastbar erwiesen. 1992 sei ein Gesamtbudget von 8,7 Milliarden DM ermittelt worden, später umgerechnet auf 4,5 Milliarden Euro. Obwohl in dieser Zeit allgemeine Baupreissteigerungen von insgesamt rund 21 Prozent (durchschnittlich 0,9 Prozent/Jahr) zu verzeichnen gewesen waren, sei die Einhaltung des geplanten Kostenrahmens gelungen. Bereits zu Beginn des Emscherumbaus sei deshalb in das Budget von damals 8,7 Milliarden DM mit rund 1 Milliarde DM mehr als zehn Prozent des Kostenrahmens für Risiken und absehbare Entwicklungen eingeplant worden.

Zudem sei parallel zum Emscher-Umbau auch die Emschergenossenschaft umgebaut worden. Dazu habe die Einführung moderner kaufmännischer und technischer Controlling-Instrumente und eines konsequenten Projektmanagements gehört.

Der Emscher-Umbau ist in der Spur – so lautete die werbewirksame Botschaft der Emscherplaner in Berlin. Das gelte sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Zeitplanung. Die Abwasserfreiheit der Emscher werde nach jetzigem Kenntnisstand mit der Fertig­stellung von Abwasserkanälen und Ne­benbächen 2018 erreicht. Wie geplant eben.