Gladbeck. Ab kommender Woche gelten Stellplatzgebühren an den Schulen für Lehrer und Bedienstete. 60 Mietverträge sind bislang erst bei der Stadt eingegangen

Seit kurzen bietet sich den Lehrern und Schülern des Heisenberg-Gymnasiums ein ungewohntes Bild. Ein Parkscheinautomaten steht dort, wo bislang die Lehrer umsonst parkten. An 13 weiteren Standorten werden ab dem 1. April Parkplätze für Lehrer und Schulbedienstete kostenpflichtig. Lediglich am Heisenberg-Gymnasium ist hierfür ein Parkautomat notwendig. An allen anderen Schulen werden die Stellplätze durch Mietverträge vergeben.

Sondersituation am Heisenberg

Für einen Stellplatz in direkter Schulnähe werden ab der kommenden Woche 20 Euro im Monat fällig, macht 240 Euro Parkkosten im Jahr. An den Schulen werden den Lehrkräften die Plätze während der offiziellen Schulzeit von 7 bis 17 Uhr gegen Gebühr zur Verfügung gestellt. Ab dem späteren Nachmittag ist das Parken dann kostenlos. 60 Stellplatzverträge sind bislang bei der Stadt eingegangen. Zum Vergleich: An den heimischen Schulen gibt es 680 Lehrer.

Fragen werden im Internet beantwortet

Auf der Homepage der Stadt gibt es eine große Übersicht zum Thema Lehrerparkplätze.

Fragen werden dort direkt beantwortet: Wer darf einen Stellplatz mieten? Darf dieser markiert werden? Welche Regelungen gelten für Schwerbehinderte?

Muster-Mietverträge sind dort ebenfalls zu finden.

Zu Ferienzeiten kann der Kontrakt nicht gekündigt werden. Am Heisenberg-Gymnasium gibt es die Möglichkeit der Monatsmiete nicht, da es sich hier um eine öffentliche Verkehrsfläche handelt. Das Tagesticket an der Adenauer-Allee kostet 1,50 oder 7,50 Euro in der Woche. Auf den ersten Blick scheint es als ob die Lehrer des „Heisenbergs“ mehr für ihren Stellplatz berappen müssen. Für sie entfällt jedoch der Beitrag in den Ferienwochen, so dass sich die Kosten im Vergleich zu den anderen Schulen die Waage halten.

Generell läuft die Vermietung über Verträge, welche die Stadt auf ihrer Homepage online gestellt hat. Einzelverträge und die Option des „Sharings“ (Untervermietung) sind möglich. Da bisher bei der Stadt nur 60 Verträge abgeschlossen wurden, darf vermutet werden, dass es in den Seitenstraßen der Schulen eng wird. „Dies werden wir beobachten“, erklärt Stadtsprecher Tim Deffte.

Naturgemäß waren die Lehrkräfte nicht erfreut über diese Nachricht. Am gestrigen Schultag wollte sich beispielsweise aber kein Lehrer des Heisenberg-Gymnasiums zu dieser Thematik offiziell äußern.

Sportvereine sind unglücklich

Auch Sportvereine sind über die neue Reglung unglücklich. Michael Schneider, 2. Vorsitzender der SG Preußen Gladbeck, gibt zu Bedenken: „Ab 17 Uhr ist das Parken zwar kostenfrei, doch um 16.30 Uhr beginnt das Fußballtraining für die Jugend bei uns. Meistens bringen die Eltern den Nachwuchs schon gegen 16 Uhr zum Training.“ Ergo werde eine Stunde Gebühr fällig. Und das bis zu vier Mal in der Woche. Ähnlich sieht es etwa mit dem Handball-Training des VfL Gladbeck in der Riesener-Halle aus. „Die Probleme sind uns bewusst und wir nehmen sie ernst“, sagt Deffte, der den Vereinen zusichert: „Wir werden eine Lösung finden. Gegebenenfalls wird bei den Parkzeiten nachgesteuert.“