Zurzeit arbeiten rund 7,5 Millionen Menschen in Deutschland in sogenannten Mini-Jobs. Dazu kommen noch weitere Millionen Frauen, die Teilzeit arbeiten und zudem meistens nur über einen befristeten Arbeitsvertrag verfügen.

Auch im Ruhrbistum Essen seien es fast immer Frauen, die während oder nach der Familienphase „für kleines Geld“ Menschen pflegen, Regale einräumen, kellnern, putzen oder Haare schneiden, so die KAB. Die steuerfreien Mini-Jobs seien oftmals nur Hinzuverdienst und böten keine Sicherheit im Alter. Barbara Reene-Spillmann, Frauenreferentin beim KAB-Diözesanverband: „Oft sieht der Mini-Job auf den ersten Blick wie eine Chance aus. Doch schlechte Bezahlung, kein Mindesturlaub, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder auch fehlendes Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind die Kehrseite dieser Beschäftigungsverhältnisse.“

Der Equal Pay Day am 20. März, der Tag der Lohngerechtigkeit und der gerechten Bezahlung für Frauen und Männer, ist für die KAB ein wichtiger Anlass, auf die oftmals strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Erwerbsarbeit hinzuweisen. Ulrich Namylso, KAB-Stadtverbandsvorsitzender: „Für mich ist es eine Frage der Gerechtigkeit, dass weder Frauen noch Männer ungleich für gleiche Arbeit und gleiche Arbeitsleistung bezahlt werden. Vor allem Frauen, die sich der schweren Aufgabe stellen und Familie und Beruf vereinbaren wollen, brauchen unsere Solidarität und gute Perspektiven und nicht Sackgassen auf ihrem Lebensweg.“ Deshalb sei es richtig, anlässlich des Equal Pay Days „Transparenz über die Bezahlung unserer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzufordern, um Klarheit und Gewissheit über die unterschiedliche Bezahlung zu erhalten.“

Wolfgang Heinberg, KAB-Diözesansekretär: „Wir brauchen politische Beschlüsse für eine Mini-Job-Reform, damit sich Altersvorsorge lohnt und Schwarzarbeit vermieden wird! Wir brauchen Maßnahmen, die den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen während und nach Familienzeiten erleichtern, und wir brauchen endlich Transparenz über die unterschiedliche Entlohnung von Frauen und Männern, um konkret weitere Veränderungen in den Unternehmen anzugehen!“