Gladbeck. . Reklame hat was. Sie prägt das Stadtbild. Und alte Reklame, die längst nicht mehr gilt, erinnert an Vergangenes. Ein Stadtspaziergang extra.

Aufmerksame Stadtspaziergänger können in der Gladbecker Innenstadt an zahlreichen Punkten alte Werbetafeln entdecken: Teils künden sie von wichtigen Kapiteln der Stadt- und Innenstadtentwicklung und stehen als stumme Zeitzeugen am Straßenrand für eine bestimmte Epoche der Stadtentwicklung.

Das markanteste Beispiel hierfür ist wohl die alte Rex-Kinoreklame an der Rentforter Straße - wenn man als Gladbecker darauf blickt, werden sofort Erinnerungen wach - als Jugendlicher ging es hier in den neuesten James-Bond-Film, oder damals als Kind in den neuesten Asterix-Kinohit. In späteren Jahren, das war in den 80ern, zeigte hier das Koki die „Rocky Horror Picture Show“ - geradezu legendäre Vorführungen waren das.

Etwas weiter liegt an der Rentforter Straße das Parteilokal der Grünen, das zumindest von außen so aussieht, als ob Petra Kelly und Gert Bastian gerade als Abgeordnete in den Bundestag eingezogen sind.

Zeitreise in die 80-er Jahre: Grünen-Parteilokal in einem Hinterhof an der Rentforter Straße.
Zeitreise in die 80-er Jahre: Grünen-Parteilokal in einem Hinterhof an der Rentforter Straße. © FUNKE Foto Services

An der Wilhelmstraße ist ein Teil der Mercedes-Lueg-Reklame zu sehen - auch dieser Gewerbestandort hat längst ausgedient.

Und dann das Ex-Karstadt- und Ex-Hertie-Kaufhaus an der Hochstraße mit seinem großen Parkhaus an der Lambertistraße - noch immer grüßt hier der Hertie-Schriftzug die Passanten; und das K & K-Outletcenter (Sie erinnern sich? - Ein kurzzeitiger Nachfolger von Hertie) hat seinen Reklame-Schriftzug an der Parkhaus-Einfahrt natürlich auch nicht entfernt. Das „Besetzt“-Zeichen ist direkt darunter zu sehen, doch an eine Einfahrt in dieses Parkhaus denkt in den letzten Jahren sowieso kaum ein Gladbecker mehr, auch wenn es mehrfach intensive Bemühungen seitens der Stadtverwaltung gab, dieses günstig gelegene Innenstadt-Parkhaus wieder zu aktivieren.

Einfahrt zum Ex-Hertie-Parkhaus.
Einfahrt zum Ex-Hertie-Parkhaus. © FUNKE Foto Services

Ja, diesen kleinen Stadtspaziergang zu alten City-Reklamen könnte man noch lange fortsetzen - an der Friedrichstraße gibt es zum Beispiel eine alte Dortmunder-Union-Bierreklame; direkt aufs Mauerwerk gepinselt.

Auf dem Firmengelände an der Mühlenstraße (Nähe Bahnhof West), wo jetzt die Kfz-Werkstatt Küppers residiert, hat sich sogar noch eine alte „Raupach“-Reklame erhalten. Stadtgeschichte(n) zum Entdecken sind das - vorausgesetzt man spaziert mit genügender Aufmerksamkeit durch Gladbeck.