1 An der Lukasstraße will die Ev. Lutherische Gemeinde in einem Wohnhaus die erste Großtagespflegestelle einrichten. Wird das eine Kita-Light?
Ich würde lieber den Begriff institutionelle Tagespflege benutzen. Denn dies ist keine private Wohnung, sondern eine Einrichtung, für die genaue Vorgaben nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) gelten. Im Prinzip eine Mini-Kita die Duschen, Schlafplätze oder einen Wickelplatz vorhalten muss, da hier ja zwei U3-Gruppen à neun Kindern eingerichtet werden.
2 Eine Art Mini-Kita mit einem, im Vergleich zu Kindergartengruppen, so auch nur minimalen pädagogischen Konzept?
Nein, da hier eine ausgebildete Erzieherin als Einrichtungs-Leitung und zwei in der Tagespflege ausgebildete und zertifizierte Fachkräfte eingesetzt werden. Mit dem Ziel einer ganzheitlichen pädagogischen Betreuung, die selbstverständlich auch die altersgemäße Förderung der Kinder mit allen Sinnen beinhaltet.
3 Ist die Großtagespflege ein kostengünstiger Kita-Ersatz?
Wie bei den Kindergärten erfolgt auch hier eine Refinanzierung durch das Land, die aber hier ebenso wenig auskömmlich ist, so dass die Stadt auch diese Einrichtung mitfinanzieren muss. Die Eltern zahlen für den Tagespflegeplatz, je nach den gewünschten Betreuungszeiten den selben Tarif wie in einem Kindergarten. Man spart so nicht mit diesem Betreuungsmodell, hat aber den Vorteil, das eine neue Großtagespflege unkomplizierter eingerichtet werden kann, als ein neuer Kindergarten. Zum Beispiel durch den Umbau von zwei zuvor normalen Wohnungen, wie es jetzt an der Lukasstraße geschieht.