Gladbeck. . Freie Theatergruppe des Gladbeckers Jens Dornheim wurde in Dortmund bei den Petra Meurer Theatertagen ausgezeichnet. Arbeit an neuen Stücken.

Die freie Theatergruppe glassbooth des Gladbeckers Jens Dornheim hat bei den diesjährigen Petra Meurer Theatertagen in Dortmund den Sonderpreis der Jury für die Produktion „Container Love“ erhalten. Die Auszeichnung wird seit dem Jahr 2010 für freie Theaterprojekte – literarische Inszenierungen – verliehen. Mit der Vergabe des Preises soll an Dr. Petra Meurer erinnert werden, die im Mai 2010 völlig unerwartet verstarb. Sie wurde im Rahmen ihrer zwölfjährigen Tätigkeit an der TU Dortmund von Lehrenden und Studierenden vor allem für ihr Engagement im Bereich der Theaterwissenschaft geschätzt. Die Jury verleiht jährlich einen Förder-, einen Sonder- und einen Hauptpreis.

Ungewöhnliche Spielorte

Im Theater im Depot Dortmund wurde die Auszeichnung Jens Dornheim überreicht. In der Laudatio der Jury hieß es, das Theater glassbooth habe sich seit seiner Gründung vor mehr als elf Jahren konsequent an schwierige und oftmals kontroverse Themen gewagt und sich mit qualitativ hochwertigen Produktionen in der freien Theaterszene behauptet.

Die Ensembles setzen sich aus dem gesamten Ruhrgebiet zusammen, und die Spielstätten reichen von klassischen Theaterräumen bis zu ungewöhnlichen Spielorten wie dem Malakoffturm in Bottrop, dem Schauburg Kino in Gelsenkirchen oder der Neuen Galerie in Gladbeck. Die Produktion „Container Love“, das erste selbstverfasste Stück der Gruppe, persifliert und kritisiert gleichsam das (Fern)sehverhalten der Zuschauer. Wie beim „zapping“ vor dem Fernseher werden teils amüsante, teils absurde aber auch provokante Szenen zusammengemengt – nur dass der Theaterbesucher das Programm nicht selbst bestimmen kann, was ihm vorgesetzt wird.

Hintergründe zu glassbooth

Das freie Theater glassbooth wurde im November 2003 von Jens Dornheim und Gordon Stephan gegründet.

Der Name geht zurück auf die erste Produktion der Gruppe – „Der Mann im Glaskasten“ (The Man in the Glass Booth) von Robert Shaw, die am 28. Oktober 2004 in eigener Übersetzung und deutscher Uraufführung auf die Bühne gebracht wurde.

Das Ensemble hat sich durch seine Vorliebe für abseitige Stoffe und skurrile Stücke einen Namen in der Szene gemacht.Als offenes Projekt finden sich Ensemble und Team immer wieder neu.

Das Stück wird als Zugabe am Samstag, den 21. März um 20 Uhr im Theater im Depot Dortmund an der Immermannstraße 29 zum letzten Mal gezeigt. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr. Ebenfalls in Dortmund hat am Donnerstag, 7.Mai, glassbooth mit der neuen Produktion „Sechs Gramm Caratillo“ nach einem Hörspiel von Horst Bienek in Dortmund Premiere.

Interessierte aus Gladbeck können das Stück ganz in ihrer Nähe, im Wohnraum GE in Gelsenkirchen, am Donnerstag, 14. Mai, sehen. Eigens für einen Gladbecker Ort wird glassbooth noch in diesem Jahr erstmalig ein Stück inszenieren: „Luther“ von John Osborne feiert am 6. November im Martin Luther Forum Premiere. Die Inszenierung ist eine Koproduktion von glassbooth und dem Lutherforum. Regie wird erneut Jens Dornheim führen.