Gladbeck. . Dr. Ulrich Heil, Sprecher des Ärztevereins Gladbeck, rät zu sorgfältiger Hygiene und Hausmitteln. Außerdem sollte man sein Immunsystem stärken.

Schniefnasen und Hustenanfälle beherrschen die Wartezimmer in Arztpraxen. Dr. Ulrich Heil, Sprecher des Ärztevereins Gladbeck: „Seit Weihnachten haben wir es mit zahlreichen Erkältungsinfekten zu tun. Jetzt nimmt auch die Anzahl der Grippefälle zu.“ Für viele Patienten ist das ein und dasselbe. Mediziner unterscheiden: „Charakteristisch für eine klassische Grippe ist ein abrupter Beginn, und der Erkrankte hat Fieber.“ Im Gegensatz zum Erkältungsinfekt, „der dieses Mal erstaunlich lange anhält“. Die Grippewelle beginne „in diesem Jahr sehr spät“. Aber ein jeder kann sich gegen eine Ansteckung mit Grippeviren wappnen. Dr. Ulrich Heil gibt einige Empfehlungen.

1Grippe entsteht durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Übertragungswege sind beispielsweise Husten oder Niesen. Dr. Ulrich Heil rät daher, größere Menschenmengen nach Möglichkeit zu meiden. Das können Konzertbesuche sein oder auch eine Fahrt in einem voll besetzten Bus.

2Wer niesen oder husten muss, sollte das in die Ellenbogenbeuge tun, empfiehlt Heil. Er erklärt: „Denn wer die Hand vor den Mund hält und sie dann jemandem reicht, kann Bazillen weitergeben.“

3Hygiene ist das A und O, um sich zu schützen. Das bedeute, sich mehrmals am Tag gründlich die Hände zu waschen.“ DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin sagt: „Dazu reicht normale Seife aus. Wichtig ist es jedoch, gründlich einzuseifen — mindestens 20 Sekunden lang.“

3Desinfektionsmittel hält Dr. Ulrich Heil für sinnvoll. Auch Sefrin meint: „In Einrichtungen mit Publikumsverkehr und Arbeitsstellen sollte Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen, mit dem die Hände nach dem Waschen benetzt werden können.“

Weitere Ratschläge

DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin: „Hände schütteln ist zwar höflich, aber in Zeiten erhöhter Infektionsgefahr nicht zu empfehlen. Deshalb vermeiden Sie es gegenwärtig, ebenso wie Umarmungen zur Begrüßung.“

Viele Menschen schwören auf Echinacin. Dr. Ulrich Heil befürwortet die Einnahme zur Stimulierung des Immunsystems. Er sagt: „Wenn man merkt, dass man einen Infekt hat, sollte man ruhig zu Echinacin greifen, und zwar bis zu vier Wochen.“ Den Wirkstoff den ganzen Winter über einzunehmen, sei nicht sinnvoll.

4Hausmittel, so Dr. Ulrich Heil, sind wichtig. Da wäre die ausgewogene Ernährung: „Ganz normal Obst, Salat und Gemüse essen.“ Wer nicht auf diesem Wege seinem Körper Vitamine zuführe, könne zum Beispiel auf Tabletten zurückgreifen.

5Man sollte außerdem auf ausreichend Schlaf achten. Und wer merkt, dass ihm „etwas in den Knochen steckt“, sollte sich unbedingt schonen.

6„Um das Immunsystem zu stärken sind Saunagänge, einmal in der Woche, empfehlenswert“, sagt der praktische Arzt. Ein weiteres Rezept: Wechselduschen. Heils Ratschlag: „Die Arme und Beine warm und kalt abduschen.“

7Heil geht nicht nur saunieren, sondern joggt auch, denn: Sportliche Betätigung ist ebenfalls wichtig. Und auch Sefrin gibt den Tipp: „Möglichst viel an die frische Luft gehen, um die Gesundheit zu stärken.“

8Machen sich erste Symptome einer Erkrankung bemerkbar, seien heiße Getränke immer empfehlenswert, beispielsweise Tee oder Zitrone.