Gladbeck. . Zentraler Betriebshof Gladbeck (ZBG) muss allein für Personal- und Fahrzeugkosten rund 35 000 Euro pro Jahr aufwenden. Putz-Aktion am 21. März.
Blaue Säcke, aus denen Abfall quillt, Sperrgut, Farbeimer und ausrangierte Elektrogeräte – wilde Müllkippen bleiben für viele Bürger ein Stein des Anstoßes und sorgen für haufenweise Ärger. WAZ-Leser Volker Kleineberg kann zu dem Thema „einen extremen Fall“ beitragen: der „Parkplatz am Freibad (über die Fußgängerbrücke zu erreichen): „Im Moment sieht es wieder sehr schlimm aus. Ich gehe seit zehn Jahren mit dem Hund dort nach Wittringen.“ Allerdings stellt er fest: „Es ist im Ganzen nicht mehr so viel Müll wie früher.“
Zwei bis fünf Beschwerden am Tag
Brigitte Köhler vom Zentralen Betriebshof (ZBG) erklärt auf WAZ-Anfrage: „Wir kennen die Fläche, sie ist immer mal wieder ein Thema.“ Erreichen die Expertin Bürger-Beschwerden, „fahren wir raus und räumen auf.“
Und Hinweise aus der Bevölkerung gebe es reichlich, „zwei bis fünf am Tag“ – per Telefon, E-Mail oder über die Mängel-App der Stadt. Brigitte Köhler: „In den meisten Fällen handelt es sich um private Grundstücke, auf denen Müll steht.“ Dann werde der Eigentümer auf den Missstand hingewiesen. „Wenn Gefahr besteht oder beispielsweise ein Behindertenparkplatz beeinträchtigt ist, schalten wir das Ordnungsamt ein“, erläutert die ZBG-Expertin.
Bußgeld droht
Entsorgt ein Schmutzfink seinen Unrat auf öffentlichen Flächen, rückt der ZBG aus, um den Dreck wegzuräumen. Doch wer seine Umwelt als Abladeplatz missbraucht, muss damit rechnen, dass städtische Mitarbeiter ihm auf die Schliche kommen. Dann drohen eine Anhörung und ein Bußgeld. Köhler: „Zwischen 100 und 200 Euro.“ Im vergangenen Jahr seien mehr als 30 Bußgeldverfahren eingeleitet worden, im Jahr davor waren es gut 40. Deutlich weniger als vor „drei, vier, fünf Jahren, da waren es 50 bis 70“. Die Kosten für die Beseitigung der illegalen Abfälle belaufen sich auf rund 35 000 Euro pro Jahr, „!allerdings nur Personal- und Fahrzeugkosten. Hinzu kommen dann noch die Entsorgungskosten“, so Köhler.
Anmeldungen für Gladbeck putzt
Doch es gibt auch Menschen, die selber Hand anlegen und die Hinterlassenschaften ihrer Mitmenschen beseitigen. Beispielsweise bei der Aktion „Gladbeck putzt“, die am 21. März wieder startet. Die freiwilligen Saubermänner klauben von 10 bis 14 Uhr Müll aus Gebüschen und beseitigen Unrat. Brigitte Köhler berichtet: „Die Menge der Abfallablagerungen an den Putztagen ist von Jahr zu Jahr geringer geworden. Im vergangenen Jahr haben wir rund zehn Tonnen Müll gesammelt.“