Gladbeck. Die Anliegerstraße in Butendorf entstand vor rund 20 Jahren auf Ruhrkohlegrund. Der Steiger war ein einflussreicher Zechenbeamter.
Die ehemalige Schachtanlage Moltke 1/2 liegt um die Ecke, da ist der Name naheliegend: Der Steigerweg in Butendorf erinnert an das Berufsbild dieses wichtigen Mannes auf dem Pütt.
Der gut 300 Meter lange Steigerweg schlängelt sich seit mehr als 20 Jahren kurvenreich von der Horster Straße durch das bis dahin immer noch landwirtschaftlich genutzte Areal des ehemaligen Hofes Schulte-Rentrop, dessen Eigentümer Hof und Äcker schon Anfang der 1870er Jahre ans Bergwerk verkauft hatten. So war das Gelände, als Anfang der 90er Jahre das heutige Wohnquartiert entwickelt wurde, in Besitz der Ruhrkohle als Rechtsnachfolger der vorherigen Zechenbesitzer.
Zwischen Horster- und Landstraße entstanden am Steigerweg citynah an einer verkehrsberuhigt gebauten Straße Einfamilienhäuser und einige wenige kleinere Mehrfamilienhäuser. Um den Steigerwegs entstanden weiteren Wohnstraßen.
Der Name der Straße weist auf den Steiger als einen in der Pütthierarchie angesehenen, weisungsbefugten Zechenmitarbeiter hin, der in der Regel Beamter war. Der Name leitet sich von der früheren Tätigkeit des Steigers, dem steten Steigen und Einfahren in die Gruben, ab. Es gab mehrere Ebenen der Steigertätigkeiten: Über dem Untersteiger (Grubensteiger) stand der Fahrsteiger, dem mehrere Steiger unterstanden. Der Oberste in der Hierarchie war der Obersteiger, er war der erste Aufseher auf dem Bergwerk. Berühmt wurde der Beruf des Steigers durch das Steigerlied: „Glück auf, der Steiger kommt!“ Gesungen wird es am Steigerweg nur selten...