Gladbeck. . Seit Monaten schon ist der beliebte Weg kaum begehbar, weil sich an einer Stelle ein See gebildet hat. Nun soll dort ein neuer Ablauf gebaut werden.
Schon seit Monaten steht der Wanderweg im Naturschutzgebiet Bloomshof an einer Stelle unter Wasser. Nach anhaltenden Regenfällen steigt der Pegel. Eine Seenlandschaft breitet sich dann auf dem Areal an der Lärmschutzwand zur A 52 aus – sehr zum Verdruss nicht nur von WAZ-Lesern wie Christian Boese, der diesen Zustand keineswegs pittoresk findet.
Spaziergänger holen sich nasse Füße. Die Stadt ist nach Anfrage dieser Zeitung aktiv geworden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Tim Deffte, Sprecher im Rathaus, erklärt die Strategie: „Wir wollen noch in diesem Jahr einen neuen Ablauf bauen.“ Gleichzeitig soll besagter Wanderweg höher gelegt werden.
Wie viel diese Maßnahmen kosten werde, lasse sich derzeit noch nicht beziffern, sagt Deffte. Nur soviel: „Es wird ein Betrag im fünfstelligen Bereich sein.“ Zur Zeit stellten Experten noch Berechnungen an, von denen die Kosten abhängen. Ein Faktor: der Durchmesser des neuen Ablaufs.
„Über Jahre ist er mit Schlamm verstopft worden“
Doch so sehr diese Aussicht Kritiker des derzeitigen Ist-Zustandes freuen dürfte: Ein wenig müssen sie sich noch gedulden. Denn um mit Bauarbeiten starten zu können, müsse das Gebiet trocken gelegt werden. Deffte berichtet: „Nach jetzigem Stand der Dinge haben unsere Fachleute versucht, den eigentlichen Ablauf zu finden.“ Er soll, so vermutete bereits WAZ-Leser Christian Boese, Ursache der Überflutung sein. „Über Jahre ist er mit Schlamm verstopft worden“, so der Stadt-Sprecher.
Allerdings gestalte sich dieses Suche als Stochern im Trüben, ist doch im „Tümpel am Bloomshof“ nicht ersichtlich, wo der Ablauf steckt. Laut Deffte herrscht dort aktuell weniger als 30 Zentimeter landunter. „Der Ablauf könnte sich einen Meter unter Schlick befinden“, so die Annahme. Aber die Stadt sei trotz der undurchsichtigen Verhältnisse bemüht, Verbesserungen zu schaffen. Deffte erläutert: „Wir haben unseren benachbarten städtischen Schacht für einen Abwasserkanal geöffnet und geweitet.“ Auf diesem Wege soll das Regenwasser, das sich überirdisch staut, abfließen. Aber: „Das geschieht nur schleppend.“
„Da müsste man mit Kameras rein“
Deffte: „Bei dem Bereich handelt es sich um ein Naturschutzgebiet. Deswegen ist das Problem eigentlich Sache der Unteren Landschaftsbehörde. Doch wir arbeiten Hand in Hand.“ Standpunkt der Stadt: Es sei aufwendiger, die Ursache der Überflutung zu beheben – „da müsste man mit Kameras rein“ – als einen neuen funktionablen Ablauf zu zu schaffen. Übrigens: Von vollgelaufenen Kellern aufgrund des überspülten Geländes bei Anwohnern sei der Stadt nichts bekannt: „Die Wohnbebauung liegt weit genug entfernt.“