Gladbeck. . Historische Anlage an der Bülser Straße in Gladbeck wird erstmals Schauplatz von Familien-Workshops, Frühstücksgenüssen und Oktoberfest.

70 Veranstaltungen, 8500 Besucher im Jahr – allein mehr als 1500 Menschen beim Martinszug: Im vergangenen Jahr hat der Förderverein Kotten Nie „absolute“ Rekorde aufgestellt. Eine Erfolgsbilanz, die den Vorsitzenden Bodo Dehmel fast schon „erschreckt“: „Schließlich sind wir alle Ehrenamtler und Amateure.“ Dabei war bereits das Jahr 2013 spitze für die engagierten aktiven Mitglieder: Mehr als 7000 Gäste besuchten 50 Veranstaltungen. Ob der Verein in diesem Jahr sein jüngstes Ergebnis toppen kann? Ein vielversprechendes Programm legt er auf jeden Fall erneut vor. Und als wenn die Kotten-Aktiven nicht schon reichlich Attraktionen im Köcher hätten, stellt die Vereinsspitze mit Dehmel, Agnes Allkemper und Holger Kosbab noch einige Neuheiten in Aussicht.

Immer mal was Neues

„Das ist wie beim Rudern: Wer nichts macht, treibt zurück“, meint Dehmel. Und nur Vorhandenes verwalten, das sei ohnehin nicht sein Ding. Und so sollen Workshops für die gesamte Familie am Kotten Nie ihre Premiere erleben. Sie sind geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Nicht nur Mamas und Papas, auch Großeltern, Onkel und Tanten sind als Begleitung willkommen. Allerdings sollen sich diese Aktivitäten in kleinen Gruppen abspielen, ergo ist eine Anmeldung notwendig. Die Gebühren richten sich nach Art und Umfang des Angebotes.

„Wir holen uns fachliche Hilfe dazu“, erklärt Holger Kosbab. So wird beim Start der Reihe am 18. April ein Handwerker Bastlern unter die Arme greifen, wenn ein Insektenhotel entstehen soll. Kosbab: „Wir haben auch Themen gewählt, die speziell zum Kotten passen.“ Wie das Brotbacken im Steinofen des historischen Bauernhofes.

Kontakt und Hintergründe

Die Saison am Kotten Nie an der Bülser Straße 157 startet nach dem Osterfeuer (4. April) und dauert bis Oktober.

Anmeldungen für die Familien-Workshops sind ab sofort möglich unter 66 63 65. Auch Vormerkungen für den ersten Kleidermarkt werden bereits angenommen. Die Standgebühr beträgt 25 Euro für drei Meter Fläche, für die Hälfte 12,50 Euro.

Der Förderverein Kotten Nie, der anno 1986 aus der Taufe gehoben wurde, zählt derzeit gut 280 Mitglieder, darunter 50 Aktive. Öffnungszeiten: montags bis freitags, 10 bis 14.30 Uhr.

Apropos Brot. Selbstgebackenes und Eier von den eigenen Hühnern will das Team auch beim Kotten-Frühstück für Mitglieder und Freunde servieren – ein weitere Premiere. Diese Leckereien kommen an jedem vierten Sonntag im Monat auf den Tisch. Bodo Dehmel macht Genussmenschen jetzt schon den Mund wässrig: „Wir haben ein Mitglied, das total gerne backt und verschiedene Rezepte hat.“ Die Gäste haben die Wahl zwischen süßem Stuten, Bauernstuten und Körnerbrot. Ein Flyer mit sämtlichen Workshop-Angeboten soll beim Osterfest am 4. April verteilt werden. Und erstmals wird am 30. September auf dem Areal an der Bülser Straße ein zünftiges Oktoberfest steigen.

Doch nicht nur auf Premieren dürfen sich Gäste freuen, denn der Kotten ist auch Schauplatz für beliebte Klassiker. Da wären unter anderem der Italienische Abend, Oster- und Herbstfest, „Oldies but Goldies“ und „Christmas Rock“ – „darauf sind alle ganz heiß“. Agnes Allkemper ergänzt: „Sehr erfolgreich sind auch unsere Kinder-Sonntage.“ Beim ersten in diesem Jahr am 12. April von 15 bis 17 Uhr steht eine Kotten-Rallye auf dem Programm. „Nicht die Großveranstaltungen machen uns als gemeinnützigen Verein aus, sondern auch kleinere Termine“, unterstreicht Bodo Dehmel. Denn: „Wir wollen kulturell etwas anbieten für Menschen, die nicht überall teilnehmen können.“

Allkemper: „Unsere Veranstaltungen sollen auch dazu dienen, Menschen auf den Verein aufmerksam zu machen und an ihn zu binden.“ Vielleicht hat ja jemand Lust, selbst aktiv zu werden? Darüber würde sich das Spitzentrio freuen, plant es doch für das Jahr 2016 seinen Rückzug. Dann stehen Neuwahlen an, und Dehmel möchte nach 15 Jahren nicht mehr für den Vorsitz kandidieren. Jüngere sollten jetzt übernehmen, sagen auch Allkemper und Kosbab für sich selbst – „auch wenn es unendlich viel Spaß macht, etwas zu bewegen.“