Gladbeck. . Für hervorragendes Engagement in der Ausbildung wird das Gladbecker Unternehmen Döllken von der Agentur für Arbeit ausgezeichnet.

Der stellvertretende Arbeitsagenturgeschäftsführer Christian Schneider spricht von einer „ganz tollen Geschichte“ und nennt den Gladbecker Kunststoffverarbeiter Döllken an der Beisenstraße 50 einen „vorbildlichen Ausbilder“. Für hervorragendes Engagement in der Ausbildung erhielt das Unternehmen gestern das Ausbildungszertifikat, mit dem die Agentur für Arbeit Betriebe würdigt, die in der Ausbildung besondere Leistungen erzielen.

„Diese Firma“, so Schneider weiter, „hat es mehr als verdient, dafür steht die hohe Anzahl an Auszubildenden und die hohe Qualität der Ausbildung.“ Fast ausnahmslos, und das ist absolut nicht üblich, gebe es für die Ex-Azubis eine Anschlussbeschäftigung. Wer bei Döllken einen Ausbildungsvertrag bekommt, der könne sich glücklich schätzen, denn „das ist schon die halbe Miete für eine sichere Zukunft auf dem Arbeitsmarkt“.

Im Schnitt werden bei Döllken – am Standort Gladbeck sind 450 Mitarbeiter und 38 Auszubildende beschäftigt – jährlich 14 angehende Verfahrensmechaniker Kunststoff und Kautschuktechnik sowie Industriekaufleute eingestellt. Und Nachwuchs wird weiterhin dringend gesucht. Denn ab 2017 verlassen jedes Jahr sieben bis acht Fachkräfte das Unternehmen altersbedingt. Es gilt also, sich bereits heute auf die kommende Situation einzustellen und entsprechend mehr junge Nachwuchskräfte heranzuziehen, um keine Einbußen hinnehmen zu müssen. Fachkräftesicherung lautet das Zauberwort.

Optimale Zukunftsaussichten für Mitarbeiter

Vorausgesetzt wird technisches Grundverständnis. Zudem benötigen die zukünftigen Döllkener „ein gutes Auge, denn es geht ja um das Veredeln von Oberflächen“, so Andreas Imhoff, Ingenieur und COO. Dabei gilt: Wer sich bewährt, erhält die Chance zum Aufrücken. Imhoff: „In den Führungspositionen sitzen fast alles Leute, die hier ihre Ausbildung gemacht haben.“ Traumhaft für die heutige Zeit scheinen auch die Zukunftsaussichten für die Mitarbeiter zu sein „Das hält in der Regel bis zur Rente“, so Imhoff weiter.

Gleichwohl ist der Verfahrensmechaniker für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Personalleiter Bernd Werning: „Wir müssen diesen Beruf immer noch bewerben.“ Das geschieht nun in Schulen, auf Ausbildungsmessen. Doch die junge Leute hätten oftmals die falschen Vorstellungen vom Arbeitsleben. „Dabei sind wir ein guter, sicherer Arbeitgeber.“ Denn Unternehmen, die Produkte wie Döllken herstellen, gibt es in der näheren Umgebung nicht.

Getreu dem Motto „Was gebraucht wird, wird ausgebildet“ werden Azubis auch für Berufe wie Werkzeugmechaniker, Elektroniker und Mechatroniker eingestellt. Zudem sattelt Döllken auf, bietet ab September den Einstieg in den Bachelor of Arts im Bereich Betriebswirtschaftslehre und Softwareentwicklung an, so Ausbildungsleiter Marc Grabowski.

Auch wer nicht die besten Zeugnisse hat, kann hoffen. Grabowski: „Das Wollen muss da sein, dann kriegen wir es hin. Wir geben jungen Menschen eine Chance, nicht den Schulnoten.“