Gladbeck. Beauftragte Gutachter stellen baufachliche Bewertung und Kosten-Nutzen-Analyse für eine Kernsanierung sowie für ein neues Schulgebäude vor.
Der auch von der Öffentlichkeit gut besuchte Schulausschuss dokumentierte am Montagabend, dass die Gutachten zur weiteren Zukunft des Heisenberg-Gymnasiums mit Spannung erwartet wurden: Ist es sinnvoll, das Alt-68er Schulgebäude zu sanieren, oder ist ein Neubau die bessere Variante? Um es vorwegzunehmen: Die Experten sehen eine Kernsanierung als die langfristig schlechteste Option für Gladbeck.
Zunächst stellte Heiner Farwick vom Architekturbüro Farwick + Grote (Ahaus) baufachliche Aspekte vor. Die Bestandsanalyse des im so genannten „Brockhouse-System“ vor bald 50 Jahren errichteten Gebäudes bestätigte, was man bereits von abgerissenen Schulen kennt, die ebenfalls im schnellen Stahlbau-System konstruiert wurden. Der Leichtbau weist nicht nur erhebliche Mängel in den energetischen Dämmeigenschaften der Betonplatten-Gebäudehülle auf. Erheblicher Sanierungsbedarf besteht auch für das mit Teerpappe abgedeckte dünne Flachdach, die ebenfalls in Leichtbauweise errichteten Innenwände, die Fenster-Stahl-Konstruktionen oder Innendecken sowie die Gebäudetechnik.
Beschluss soll im Rat am 26. März gefasst werden
Mit den Ergebnissen der Gutachten geht die Politik jetzt in die interne Meinungsbildung. Im Schulausschuss am 16. März soll die Causa Heisenberg dann politisch und richtungsweisend vorzuberaten werden.
Mit dem Ergebnis (Beschlussempfehlung) beschäftigt sich der Haupt- und Finanzausschuss am 23. März. Die Heisenberg-Entscheidung „Sanierung oder Neubau“ fällt mit der angepeilten Beschlussfassung im Rat, am 26. März.
Dem damaligen Stand der Technik entsprechend seien auch Materialien verwendet worden wie Mineral- und Schlackenwolle, Asbes-tofix oder Gussasphalt, bei denen davon auszugehen sei, dass die Möglichkeit einer Schadstoffbelastung bestehe, so Farwick. Gleichwohl sei eine schrittweise Kernsanierung im Bestand, mit ContainerUnterbringung von Klassen möglich, so der Diplom-Ingenieur. Für diese Lösung sei mit Kosten von 20,6 Millionen Euro zu rechnen.
Berechnet hatte der Stadtplaner aber auch zwei Neubauvarianten mit Mensa, einerseits unter Verwendung des Altstandortes und Erhalt der Sporthallen sowie des Forums, andererseits ein Schulbau auf dem heutigen Sportplatzgelände. Die eigentlich einfacher umzusetzende „Grüne-Wiese-Variante“, wurde schnell verworfen, da es diverse Platzprobleme (z. B. Anlage neuer Sportplatz) gebe. Konkreter betrachtete der Experte so Neubau-Varianten am Altstandort. Bauformen, die bei sukzessivem Abriss des Altgebäudes und Aufrechterhaltung des Schulbetriebes errichtet werden könnten. Darunter eine „Pavillon-Schule“, „Winkeltyp-Schule“, die „offene U-Anlage“ oder die „Innenhof-Schule“. Die Innenhof-Variante wurde vom Planer favorisiert und der Kostenrahmen durchgerechnet, mit dem Ergebnis: 25 Millionen Euro.
Die Wirtschaftlichkeitsprüfer von Ernst & Young (Düsseldorf) favorisierten mit ihrem Gutachten auch diese Planvariante, da sie letztlich sowohl bei den Kosten wie dem Nutzwert das beste Ergebnis liefere. Wir berichten noch