Gladbeck. . Das Gladbecker Bündnis für Courage lädt für 27. Januar zu einer Gedenkveranstaltung ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus ein. Chaja Kaufmann hält Gedenkrede.
Zum 70. Mal jährt sich am 27. Januar der Tag, an dem Truppen der Roten Armee das Konzentrationslager (KZ) Auschwitz befreiten. Das Gladbecker Bündnis für Courage lädt für diesen Tag zu einer Gedenkveranstaltung in das Dietrich-Bonhoeffer-Haus an der Postallee 12 ein. Beginn ist um 19.30 Uhr. Das Grußwort spricht Bürgermeister Ulrich Roland. Dr. Carmen Giese und Schüler des Heisenberg-Gymnasiums gestalten eine Lesung. Die „Untertanen“ aus Münster zeichnen verantwortlich für den musikalischen Part.
Verbrechen an der Menschheit
„Der Holocaust . . . ein Verbrechen an der Menschheit! 70 Jahre nach Auschwitz haben Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit immer noch einen Nährboden“, so das Bündnis für Courage.
Was es bedeutet, sich in solch’ einer lebensbedrohlichen Situation zu befinden, weiß Chaja Kaufmann zu berichten, Enkelin von Max und Ida (Jitte) Kaufmann. Roger Kreft, Sprecher des Bündnisses: „Sie kommt für die Gedenkveranstaltung aus den Niederlanden, wo sie lebt, um die Gedenkrede zu halten.“
Stolpersteine zur Erinnerung
Die Großeltern von Chaja Kaufmann und ihrer Schwester Ita „haben die Pogromnacht im November 1938 in Gladbeck erlebt“. Das Haus an der damaligen Kaiserstraße wurde verwüstet; heute erinnern Stolpersteine vor dem Gebäude Horster Straße 54 an das Schicksal des Paares, zu dem die Informationen von Stadtarchiv und Nachkommen auseinandergehen. So ist Ida Kaufmann im Konzentrationslager Theresienstadt verschwunden oder im Lager Sobibor umgekommen.