Gladbeck. . Gladbecker Gospelchor „Good News“ singt in einer Benefizveranstaltung. Der Abend trägt den Titel „Der aktuelle Konflikt im Osten der Ukraine“.

Warum singen sie noch heute – nach fast 30 Jahren – für diejenigen Menschen, die am 26. April 1986 und in der Folge Opfer der größten Katastrophe in der Geschichte der Kernenergie-Nutzung wurden, bei dem das ukrainische Tschernobyl weltweit traurige Berühmtheit erlangte? Diese Frage stellt der Gospelchor „Good News“. Und er liefert prompt die Antwort: „Weil Nuklear-Katastrophen leider nie verjähren, aber trotzdem gerne in Vergessenheit geraten – wie ihre Leidtragenden!“ Und so erheben die Chormitglieder in Benefizkonzerten ihre Stimme.

Informationen

Der Gospelchor „Good News“ besteht seit 15 Jahren und fühlt sich seit jeher in der Christuskirche zu Hause.

Den Ton gibt Leiterin Stephanie Lotz an.

Der Eintritt zu dem Benefiz-Konzert in der Christuskirche ist frei. „Spenden sind mehr als willkommen“, so die Gastgeber. Weitere Informationen erhalten Interessierte über: www.ibb-d.de oder unter 02 31/9 52 09 60.

Der Auftritt von „Good News“ am Samstag, 24. Januar, ab 19 Uhr in der evangelischen Christuskirche an der Humboldtstraße, schlägt einen Bogen von der Vergangenheit zur aktuellen Politik: „Heute gibt es wieder Opfer in der Ukraine – Kriegsopfer.“ Sie stehen im Zentrum dieses Musikabends. Denn: „Ihnen fehlt es an allem, besonders aber an medizinischer Betreuung und Medikamenten.“ Für die Kriegsflüchtlinge aus dem Osten der Ukraine sollen an diesem Abend Spenden gesammelt werden, so das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) Dortmund: Musikgenuss trifft politisches Geschehen.

Zeitzeugen des Konfliktes werden über die aktuelle Situation berichten; das IBB will informieren: „Mehr als 4 000 Tschernobyl-Betroffene sind nach Charkow geflohen, davon sind etwa 1 500 als Behinderte anerkannt.“ Peter Junge-Wentrup, Gladbecker Pastor i.R., kündigt an: „Die Liquidatoren Ivan Volchanskij aus Lugansk und Anatolij Gubarew aus Charkow in der Ostukraine werden als Betroffene von den sozialen und ökologischen Auswirkungen der Kämpfe und von ihrer Lage als Liquidatoren berichten.“

Zum Verständnis: Liquidatoren sorgten in den Jahren nach der Reaktor-Katastrophe für die Beseitigung des Schutts. „Sie werden oft allein gelassen, da sich die Ärzte vorrangig um die jungen Kriegshelden kümmern müssen“, haben Beobachter festgestellt.

Breites Repertoire

Die 25 Mitglieder von „Good News“, Gospelchor der Christuskirche, haben sich nicht nur dem reinen Gospel verschrieben. Das Ensemble bringt seinen Zuhörern auch Stücke jenseits so populärer Lieder wie „Go tell it on the mountains“ nahe. Die Songs, die der Chor interpretiert, schreiben Kenner eher der zeitgenössischen Musikliteratur zu. Rock und Pop gehören ebenfalls zum Repertoire der Damen und Herren. Bisweilen lässt sich der Chor von Piano oder Band begleiten. Allerdings ist er am 24. Januar a capella zu hören.