Gladbeck. . Das Komplett-Paket der Telekom klang verlockend. Doch bis heute hat Familie Buchta weder Festnetz noch Internet. Aber zahlen darf sie schon dafür.
Das Angebot der Telekom klang verlockend: Entertain Comfort IP – Telefon, Fernsehen und schnelleres Internet aus einer Hand für 39,90 im Monat, 20 Euro weniger als bei den bisherigen Anbietern. Stephan und Andrea Buchta griffen zu, schlossen den Vertrag mit der Telekom.
Am 15. Mai vergangenen Jahres war das – und sie warten noch heute. Zum 1. August sollte das neue Gesamtpaket an den Start gehen, aber nichts passierte. Familie Buchta bekam nie Zugangsdaten, stattdessen „im Zwei- bis Drei-Wochen-Rhythmus Mails mit Terminverschiebungen“.
Minutenlang in der Warteschleife
„Wir waren schon x-mal im Telekom-Shop. Die Mitarbeiter sind zwar freundlich, helfen können sie uns aber nicht“, beklagt sich Stephan Buchta. Der 51-Jährige hat auch immer wieder die Telekom-Hotline und die Störungsstelle angerufen, aber: „Da hängt man minutenlang in der Warteschleife, und wenn man endlich jemanden erreicht, weiß der auch nichts.“
Bis Dezember haben Buchtas die ärgerliche Warterei noch einigermaßen gelassen hingenommen, weil ihr bisheriger Telefon- und Internet-Anbieter Gelsennet sie trotz der Kündigung des Vertrages weiter versorgte. Damit war dann Mitte Dezember Schluss. „Telekom hatte wieder einmal einen Termin genannt, den 17. Dezember nämlich, und Gelsennet angewiesen, die Verbindungen zu kappen“, berichtet Andrea Buchta.
Aber auch der neue Termin verstrich, ohne dass etwas passierte. Seit dem 15. Dezember haben Buchtas keinen Festnetzanschluss mehr, zwei Tage später war auch der Internetzugang gesperrt. Auf beides seien sie dringend angewiesen, sagen sie. Der Sohn brauche wegen des bevorstehenden Abiturs unbedingt Zugang zum Internet, der Telefonanschluss sei wegen Andrea Buchtas 95-jähriger pflegebedürftiger Großmutter unverzichtbar.
Frist zum Widerruf sei verstrichen
Buchtas platzte der Kragen. Sie wollten den Vertrag stornieren und reumütig zu Gelsennet zurückkehren. Aber: Telekom spielte nicht mit. Die Frist zum Widerruf sei verstrichen, ließ das Unternehmen wissen. Und als Krönung schickte es Familie Buchta eine Rechnung über 4,95 Euro im Monat, zahlbar ab November als Miete für den Receiver, der seit Monaten ungenutzt im Karton herumsteht – neben dem Router und dem WLan-Stecksystem.
Geduld der Familie ist am Ende
Beides haben Buchtas für insgesamt 229 Euro gekauft und bleiben darauf sitzen. Telekom will die Geräte nicht zurücknehmen, weil Stephan Buchta mit der EC-Karte bezahlt und den Beleg verloren hat. Der Kontoauszug der Bank reicht Telekom nicht.
Buchtas Geduld ist am Ende: Sie wollen einen Anwalt einschalten.