Gladbeck. . Vor 20 Jahren trat Eckhard Schwerhoff als erster hauptamtlicher Bürgermeister Gladbecks sein Amt an. Die SPD musste in die Opposition.

Zur Jahreswende jährt sich noch ein weiteres politisches Ereignis in der Stadt: Am 1. Januar 1995, also vor 20 Jahren, trat Eckard Schwerhoff das Amt des ersten hauptamtlichen Bürgermeisters in Gladbeck an. Damit wurde die politische Wende von der jahrzehntelangen SPD-Dominanz hin zur CDU-geführten neuen Ratsmehrheit zementiert.

Ausgangspunkt war die Kommunalwahl im Herbst 1994 gewesen, die mit einer Sensation endete: Die SPD verlor bei einem wahren Wahlkrimi ihre Mehrheit. Zunächst hieß es noch, die SPD habe knapp ihre absolute Mehrheit verteidigt, wenn auch mit hohen Verlusten. Dann wurde in zwei Wahllokalen ein Nachzählen nötig – und die neu gegründete BIG (Bürger in Gladbeck) bekam 60 Stimmen mehr und überschritt so die Fünf-Prozent-Hürde – die SPD verlor ihre absolute Mehrheit. Nach zwei Wochen heftigster politischer Diskussionen war die Wende perfekt: CDU, Grüne und BIG formten ein Bündnis, die SPD ging in die Opposition.

Doppelspitze abgeschafft

Im Einvernehmen mit dem bis dahin amtierenden Stadtdirektor Dr. Joachim Henneke, der ausschied, vereinbarte man, zum 1. Januar 1995 als eine der ersten Kommunen in NRW einen hauptamtlichen Bürgermeister zu installieren und damit die Doppelspitze (ehrenamtlicher Bürgermeister und Stadtdirektor) abzuschaffen. Vorgeschlagen wurde der bisherige Sozialdezernent, das CDU-Mitglied Eckhard Schwerhoff.

Für eine Übergangszeit bis zum 1. Januar 1995 wählte der Rat auf seiner konstituierenden Sitzung am 3. November 1994 die langjährige CDU-Ratsfrau Maria Seifert zur Bürgermeisterin – auch das eine Premiere, denn erstmals stand mit ihr in Gladbeck eine Frau an der Spitze der Stadt. Gegen die Stimmen der SPD wurde in der gleichen Sitzung Eckhard Schwerhoff zum hauptamtlichen Bürgermeister zum 1. Januar 1995 bestellt. Er wurde 1999 bei der dann erfolgten Direktwahl wiedergewählt und war bis September 2004 im Amt.