Gladbeck. Die Rebbelmundstraße ist eine kleine Wohnstraße in Schultendorf – trägt aber einen durchaus großen Namen der Ortshistorie.
Die Schultenkolonie errichtete der Bergbau vor dem 1. Weltkrieg, wurde sogar zu Kriegsbeginn noch erweitert. 1913 entstand auch die rd. 300 Meter lange Rebbelmundstraße östlich der Schultenstraße. Der Name geht auf den einst an der Ecke Schultenstraße/Scholtwiese gelegenen Hof Schulte-Rebbelmund zurück, auf dessen Gelände die ganze Schultenkolonie gebaut wurde und nach dem sogar der Ortsteil benannt wurde. Das langjährige Restaurant Schultenhof war das Nachfolgegebäude des Hofes (heute Aldi-Markt).
Der Hof lag seit alter Zeit in der Bauerschaft Rentfort, an seiner Südseite floss der Haarbach vorbei. Der Name Rebbelmund lässt sich in den Annalen bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. 1240 gehörte er nach einem Verzeichnis des Stiftes Xanten zum Reichshof Dorsten und wurde dort als „Oberhof“ geführt, was eine besondere Stellung bedeutete.
Zu den Aufgaben der Rebbelmunds gehörte es, die Abgaben der benachbarten Höfe und Kotten, die zum Reichshof gehörten, einzutreiben und in Xanten abzuliefern. Mit dieser Aufgabe erklärt sich auch der Beiname „Schulte“: Der Schultheiß war derjenige, der die Schulden und Verpflichtungen einforderte.
Der Hof war gleichzeitig Kolonat, was so etwas wie der Bürgermeister in diesem Teil der Bauerschaft war. Er war nur dem Bischof verpflichtet. Der erste bekannte Schulte Rebbelmund war Johann Schulte Rebbelmund. Eine Besonderheit war, dass seine Tochter Anna Schulte Rebbelmund, 1638 geboren, Erbtochter wurde und den Namen weiterführte. Bis in unsere heutige Zeit gibt es Schulte Rebbelmund in der Stadt.
1336 ging der Hof an das Zisterzienserinnen-Kloster Sterkrade. 1809 kam der Hof durch Auflösung des Klosters an den neuen Landesherrn des Vestes, den Herzog von Arenberg, dem alle geistlichen Einrichtungen zugefallen waren. 1820 umfasste der Hof 280 Morgen.