Gladbeck. . Zur neu gestalteten, zeitgemäßen Innenstadt gehört ein öffentliches WLAN-Netz. Ein Gesetzesreform auf Bundesebene könnte diesem Projekt den Weg ebnen.

Die Gladbecker City-Umgestaltung ist jetzt in die Winterpause gegangen. Zugleich laufen die Vorbereitungen für ein öffentlich zugängliches WLAN-Netz in der Innenstadt intensiv weiter. Noch sind zahlreiche Details zu klären. Und mit Spannung blicken die Planer auch auf Berlin, wo für das Jahr 2015 eine wichtige politische Entscheidung zum Thema öffentliches WLAN erwartet wird.

Gerade erst wurde beim CDU-Parteitag die verbesserte Ausstattung der Bundesrepublik mit schnellem Internet und frei zugänglichem WLAN zu einer wichtigen nationalen Zukunftsaufgabe erklärt. Und ganz in diesem Sinne arbeitet die Große Koalition in Berlin derzeit auch an einem Gesetz, das private WLAN-Anbieter weitergehend von Haftungspflichten freistellt. Das Ziel: Es sollen deutlich mehr öffentlich zugängliche WLAN-Netze für die Bürger angeboten werden, nicht nur auf großen Innenstadtstraßen, sondern etwa auch in Cafés und öffentlichen Gebäuden.

Die Idee der geplanten Gesetzesreform: Die WLAN-Anbieter sollen künftig nicht mehr wie bisher haften bzw. Abmahnungen erhalten, wenn sich ihre WLAN-Kunden im Netz rechtswidrig verhalten und zum Beispiel Raubkopien von Musiktiteln herunterladen („Störerhaftung“).

Mit einer solchen Reform würde das so genannte Haftungsprivileg im Telemediengesetz auf WLAN-Betreiber ausgeweitet - und das würde auch neue Chancen für ein möglichst unkompliziertes und am besten kostenfreies WLAN-Netz in der Gladbecker Innenstadt schaffen. Für ein WLAN-Netz, bei dessen Nutzung man nicht mehr zum Beispiel die eigene E-Mail-Adresse angeben muss und eine Grundgebühr für die 24-Stunden-Nutzung zu zahlen hat.

Vorsorge gestroffen - Leer-Rohre können WLAN-Leitungen aufnehmen

„Wenn es 2015 eine Änderung bei der Störerhaftung geben würde, würde das die Planung für ein WLAN-Netz in der Gladbecker Innenstadt sehr erleichtern“, sagt Stadtsprecher Tim Deffte, der auch nochmals darauf hinweist, dass auf dem bereits umgebauten Teil der Hochstraße zwischen Willy-Brandt-Platz und Europaplatz Leer-Rohre verlegt worden seien, die das Leitungsnetz für ein WLAN-Angebot jederzeit aufnehmen könnten. Auch Tim Deffte unterstreicht: Ein solches Netz sollte möglichst unkompliziert und am besten gratis zugänglich sein, damit es von den City-Besuchern auch entsprechend genutzt werde.

Die Antennen für ein solches WLAN seien aus technischen Gründen auf jeden Fall an den Hausfassaden anzubringen; auch hierzu seien noch Gespräche mit den Gebäudebesitzern notwendig - wenn es so weit sei.