Gladbeck. Am Tag nach den Ausschreitungen im Umfeld der Oberliga-Partie des SV Zweckel gegen RW Ahlen zog die Polizei im Gespräch mit der WAZ Bilanz.

„Solche Szenen haben - auch im Nachgang eines Fußballspiels - nichts mit dem Sport zu tun. Einige Chaoten haben nach dem Spiel die offene Konfrontation gesucht und konnten nur dank des besonnenen und deeskalierenden Einsatzes der anwesenden Polizei ,beruhigt’ werden.“ Das schreibt Oberligist SV Zweckel auf seiner Homepage mit Blick auf die jüngsten Ereignisse im Umfeld des mit 3:2 gewonnenen Heimspiels gegen Rot-Weiß Ahlen.

Am Tag nach den schweren Auseinandersetzungen von Ahlener „Fans“ mit der Polizei am Kreisverkehr in Höhe Herz-Jesu-Kirche ließ der SV Zweckel keinen Zweifel daran, dass aus seiner Sicht Gewalt auf dem Fußballplatz und im Umfeld eines Fußballspiels nichts zu suchen hat.

Polizeisprecherin Ramona Hörst zog am Montag nochmals eine Bilanz des Einsatzes: Zwei Festnahmen, sieben Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Beleidigung. Zudem wurden zwei Anzeigen wegen Widerstandes gestellt. Zudem stellte ein Ahlener Anhänger Strafanzeige wegen des Raubes eines Fan-Schals.

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Hörst unterstrich im Gespräch mit der WAZ, dass man nicht alle Ahlener über einen Kamm scheren dürfe. Viele von ihnen seien durchaus friedlich und vernünftig aufgetreten; gleichwohl haben es eine Gruppe von 20 bis 30 extrem gewaltbereiten Hooligans aus dem Münsterland gegeben, deren Aggressivität sich bei Eintreffen der Polizei am Kreisverkehr sofort massiv gegen die Beamten richtete; die Polizisten sahen sich auch zum Einsatz von Pfefferspray gezwungen, um die Lage zu beruhigen.

Polizei ermittelt noch das genaue Geschehen

Welche „Fan“-Auseinandersetzungen es dort vor dem Eintreffen der Polizei gab und welche Rolle dabei Schalker Hooligans spielten, will die Polizei jetzt ermitteln und durch weitere Befragungen klären. Am Montag schaute sich Sportamtsleiter Dieter Bugdoll den Platz an der Dorstener Straße zur Schadensfeststellung an. Rund sechs Meter des Handlaufs rund ums Spielfeld sind herausgerissen und müssen nun ersetzt werden. Dort war der mobile Zaun am Handlauf befestigt, der die Auswärts-Fans vom übrigen Platzbereich abtrennte.

Zum Glück hatte der SV Zweckel Sorge dafür getragen, dass sich möglichst wenige Kinder am Sonntagnachmittag in der Daumann-Arena aufhielten. „Wir hatten die Eltern im Vorfeld nochmals darauf hingewiesen, dass es sich beim Spiel gegen RW Ahlen um eine Risikopartie handelt“, erklärte SV-Zweckel-Jugendleiter Mike Theis am Montag im WAZ-Gespräch. Und so waren die meisten ganz jungen SV-Zweckel-Fans am Sonntagnachmittag zuhause geblieben.