Gladbeck. Der Tierschutzverein hat einen neuen Vorstand: Nur Damen sitzen in dem neunköpfigen Gremium. Nach turbulenten Zeiten soll nun wieder Ruhe einkehren.

Es hat intern kräftig geknallt im Tierschutzverein, jetzt soll wieder Ruhe einkehren. Der neu gewählte Vorstand, eine neunköpfige Damenriege, versteht sich als Team. „Wir arbeiten Hand in Hand, um Tieren zu helfen und den Verein nach vorne zu bringen. Unser Motto heißt: gemeinsam ans Ziel“, sagt Vorsitzende Tanja Zimmer.

Über Arbeitsmangel können sich die aktiven Vereinsmitglieder nicht beklagen: Tiere in Not müssen gerettet und im Tierheim oder in Pflegefamilien untergebracht werden. Ständig werden neue Herrchen und Frauchen für herrenlose Hunde, Katzen und Co. gesucht. Bevor Interessierte ein Tier bekommen, machen sich die Tierschützer vor Ort ein Bild vom neuen Zuhause ihrer Zöglinge. Sie rücken aus, um entlaufene Tiere einzufangen, gehen Hinweisen auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz nach . . .

Gutes Netzwerk aufgebaut

Die neue stellvertretende Vorsitzende Astrid Mansk hat im Laufe ihrer achtjährigen Mitgliedschaft im Verein ein gutes Netzwerk aufgebaut: „Wir arbeiten zum Beispiel mit der Igelstation in Haltern, dem Tierheim in Gelsenkirchen und der Auffangstation für Schildkröten in Dorsten zusammen.“ Sie weiß, wer in seinen privaten Volieren verletzte Vögel aufpäppelt, wer sich um Katzenbabys kümmert, wer geeignet ist, vorübergehend Wildtiere aufzunehmen.

Ansprechpartner und Spendenkonto

In Notfällen ist der Tierschutzverein unter der Privatnummer der Vorsitzenden Tanja Zimmer, 32310 oder 0162-8857853, zu erreichen.

Rund 300 Mitglieder zählt der Verein. Der Mindestmitgliedsbeitrag pro Jahr beträgt 15 Euro. Weil diese Einnahmen die Ausgaben nicht decken, sind Spenden dringend erforderlich. Die Bankverbindung: IBAN DE05 42450040 0000012815.

Einen Traum kann sich der Verein nicht erfüllen: Ein eigenes Tierheim ist nicht finanzierbar.

Abgesehen von dieser alltäglichen Arbeit schmiedet der Vorstand Pläne für die Zukunft. „Wir wollen im kommenden Jahr ein großes Sommerfest feiern, eventuell gemeinsam mit anderen Vereinen. Es wird wieder einen Flohmarkt in der Innenstadt geben, und mit Infoständen zu unterschiedlichen Themen wollen wir die Aufgaben des Tierschutzvereins wieder mehr in den Blickpunkt rücken“, kündigt Tanja Zimmer an.

Und ein Dauerbrenner steht auch wieder auf der Tagesordnung: eine Kastrationsaktion bei wilden Katzen. Je 20 bis 30 streunende Katzen haben die Tierschützer zum Beispiel an der Boystraße in Brauck und an der Berliner Straße in Rentfort-Nord gesichtet. Das kostet Geld – 80 Euro für eine Katze, 40 Euro für einen Kater. Tanja Zimmer: „Das können wir von den Mitgliedsbeiträgen allein nicht stemmen, wir sind auf Spenden angewiesen.“

Den Traum vom eigenen Tierheim haben die Tierschützer begraben, „obwohl der Bedarf da ist“. Aber ein anderes Ziel wollen sie nicht aus den Augen verlieren: „Eigentlich müsste die Stadt dem Verein eine hauptamtliche Kraft finanzieren.“