Gladbeck. Die Firma Lenord + Bauer ist Mitglied im Unternehmernetzwerk für eine familienfreundliche Stadt Gladbeck. Diverse Arbeitszeitmodelle ermöglichen den 230 Beschäftigten eine hohe Flexibilität. So erhalten die Beschäftigten Freiräume zur Betreuung von Kleinkindern, Pflege von Angehörigen oder Hobbys
Der Mitarbeiter als geschätzter Partner, dessen persönliche Belange in der Arbeitszeitplanung berücksichtigt werden. Möglichst viele Unternehmen möchte Gladbeck als zertifizierte „familienfreundliche Stadt“ mit ins Boot holen, denn im Rahmen der Fortschreibung des Prädikats soll das Thema „familienfreundliche Unternehmen“ einen Schwerpunkt bilden. Im dazu gegründeten Arbeitskreis ist auch die Firma Lenord + Bauer vertreten, die bereits erfolgreich flexible Arbeitszeitmodelle einsetzt.
Das Zweigwerk in Rentfort an der Heinrich-Hertz-Straße, etwa acht Kilometer vom Hauptsitz in Oberhausen entfernt, nahm 2012 die Produktion auf. Eingeführt wurden sofort flexible Wochenarbeitszeitmodelle. „Familienfreundlichkeit ist eine Philosophie, die unser Unternehmen bereits seit Jahren prägt“, sagt kaufmännischer Leiter Jens Reimann.
„Dazu gehören flexible Wochenarbeitszeitmodelle, bei denen der Mitarbeiter selbst bestimmen kann, wann er die Arbeit beginnt oder beendet.“ Einzige Vorgabe sei es, diese in den Abteilungen abzusprechen und die Arbeitszeit im gesteckten Rahmen zwischen 5 Uhr morgens und 22 Uhr zu setzen.
Minijobs werden abgelehnt
„Natürlich müssen die Kolleginnen und Kollegen in Absprache darauf achten, dass die Abteilungen zumindest in der Kernarbeitszeit besetzt sind, zum Beispiel der Empfang von 8 bis 18 Uhr“, so der Betriebswirt. In Vollzeit bietet Lenord + Bauer Arbeitsverträge mit 41, 37 oder 34 Wochenstunden an, zudem ist auch Teilzeit möglich, „alle mit betrieblichen Sozialleistungen, denn Minijobs lehnen wir ab“, so Reimann.
Damit die Mitarbeitenden sich besser um ihre minderjährigen Kinder, pflegebedürftige Angehörige oder Hobbys kümmern können, gelte höchste Flexibilität. Reimann: „Einige
Systeme fahren im ICE-Schnellzug mit
Lenord + Bauer entwickelt und produziert Systeme zur Automatisierung von industriellen Prozess- und Bewegungsabläufen, zum Beispiel robuste Sensoren oder intelligente Steuerungen.
Lenord + Bauer & Co. GmbH wurde 1965 gegründet und erwartet dieses Jahr einen Umsatz von rund 31 Millionen Euro (Vorjahr 28,5 Mio. Euro).
Beschäftigte arbeiten so von Montag bis Mittwoch, andere an zwei Wochentagen Vormittags und an zwei anderen Nachmittags.“ Sollte plötzlich das Kleinkind krank werden, könne kurzfristig auch via Handy-Nachricht die Abteilungsleitung über den dringenden Arztbesuch informiert werden. „Hier zählt der Teamgedanke.“ Der offenbar paritätisch gut funktioniert. Probleme zwischen den Kollegen seien ihm hierzu nicht bekannt, sagt Jens Reimann.
"Bewerbungen erreichen uns oft blitzschnell"
Eine Einschränkung muss der Manager aber machen. Die genannte Flexibilität könne nicht in allen Arbeitsbereichen umgesetzt werden. In der Produktion, wo die investitionsintensiven Maschinen ausgelastet sein müssen, gelte Zweischichtbetrieb. Gleichwohl sei über das Schichtplanmodell gewisse Flexibilität möglich, „etwa, indem die Schichten so eingeteilt wurden, dass in der Produktion die Arbeitswoche bereits am Freitagmittag endet.“ Gute Arbeitsbedingungen, die sich herumsprechen. Jobanzeigen brauchen so selten geschaltet zu werden, sagt Reimann: „Bewerbungen erreichen uns oft blitzschnell nach vorheriger Mundpropaganda aus dem Betrieb.“