Gladbeck. . Jeder Kraftfahrer kennt das: Es ist dunkel, es regnet, die Sicht ist schlecht. Und plötzlich taucht ein Radfahrer auf, oder ein Fußgänger überquert die Straße. In der Dunkelheit passieren die meisten schweren Unfälle. Reflektierende Kleidung erhöht die Sicherheit.
Jeder Kraftfahrer kennt solche Situationen: Es ist dämmerig oder dunkel, es nieselt, die Sicht ist schlecht. Und plötzlich taucht ein Radfahrer im Scheinwerferkegel auf, oder ein dunkel gekleideter Fußgänger läuft über die Straße.
Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer in der Dämmerung und bei Dunkelheit zu verbessern, startete das Polizeipräsidium Recklinghausen im Jahr 2010 die Verkehrssicherheitsausstellung „Sicherheit durch Sehen und Sichtbarkeit“. Die Aktion war als Wanderausstellung angelegt und wurde in jeder der elf zum Kreispolizeibezirk Recklinghausen gehörenden Städte gezeigt. Durch gezielte Einladungen an die weiterführenden Schulen wurden insgesamt über 15.000 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I erreicht.
Wie wichtig diese Thematik nach wie vor ist, zeigen einige Unfallzahlen: Allein 23 Prozent der knapp 5237 im Jahr 2013 polizeilich erfassten Verkehrsunfälle (ohne Berücksichtigung der „Bagatellunfälle“) ereigneten sich in den Stunden „ohne Tageslicht“. Und diese Unfälle haben in der Regel gravierende Folgen: Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden betrug der Anteil der „Dunkelheitsunfälle“ im vergangenen Jahr 25 Prozent. Gar 54 Prozent der Verkehrsunfälle mit Todesfolge ereigneten sich in der Dämmerung oder bei Dunkelheit. Berücksichtigt man die Tatsache, dass das Verkehrsaufkommen innerhalb der Stunden „ohne Tageslicht“ weitaus geringer ist als tagsüber, wird das Ausmaß dieser Unfälle deutlich.
„Wir müssen den Verkehrsteilnehmern bewusster machen, dass gute Sichtbarkeit und gutes Sehvermögen unabdingbare Voraussetzungen für eine sichere Verkehrsteilnahme sind. ‘Sehen und gesehen werden’, dieser Grundsatz ist für die Sicherheit im Straßenverkehr elementar. Immerhin werden über 90 Prozent aller Informationen und Eindrücke im Straßenverkehr über das Auge aufgenommen“, so Rolf Engler, Leiter der Direktion Verkehr des Polizeipräsidiums Recklinghausen.
Den besten Schutz für Fußgänger, Jogger und Radfahrer bietet reflektierende Kleidung. Sie ist schon auf eine Entfernung von ca. 140 m zu erkennen. Ein dunkel gekleideter Mensch wird bei Dunkelheit erst auf eine Entfernung von 25 bis 30 Metern wahrgenommen; oft zu spät, um einen Unfall zu vermeiden. Bei 50 km/h und einem Anhalteweg von 40 Metern kann ein Autofahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen.
Fußgänger und Jogger sollten Sohlenblitze, lichtreflektierende Armbinden, Anhänger oder Jacken tragen, raten Polizei und Verkehrswacht. Auch Radfahrer erhöhen ihre Sicherheit durch lichtreflektierende Accessoires oder Kleidungsstücke. Sie müssen außerdem dafür sorgen, das ihr Fahrrad den verkehrsrechtlichen Vorschriften entspricht, die Beleuchtung nicht nur betriebsbereit, sondern auch eingeschaltet ist.