Gladbeck. . Das Museum der Stadt Gladbeck nimmt sich in Kooperation mit der Kinder- und Jugenduniversität des „Weihnachtsfriedens“ im Kriegsjahr 1914 in den Schützengräben an. Die Veranstaltung ist für Publikum ab neun Jahren gedacht. Auf den Programm am 29. November: ein Vortrag, Musik, eine kleine Ausstellung.
Heiligabend anno 1914, irgendwo an der Westfront. Plötzlich schweigen die Waffen stille, kein Schuss fällt. Für einen Wimpernschlag herrscht Ruhe – mitten in den erbitterten Kämpfen des Ersten Weltkriegs. Da durchdringt eine Stimme das Dunkel: „Stille Nacht, Heilige Nacht . . .“ Nach und nach fallen immer mehr Soldaten in den Gesang ein – und dann geschieht das Unfassbare: Engländer stimmen ebenfalls in das Lied ein. Aus Gegnern werden an den Weihnachtstagen Brüder – wohl einer der rührendsten Augenblicke jüngerer Geschichte. Genau diesem denkwürdigen und – im wahrsten Sinne des Wortes – wunderbaren Ereignis widmet das Museum der Stadt in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugenduniversität einen Nachmittag am 29. November.
„Es geht um den Frieden“
Konzipiert ist die Mischung aus Vortrag, Exponaten und Musik bewusst für junges Publikum ab neun Jahren samt Eltern und allen Interessierten. „Wenn wir das Thema Krieg anfassen, heißt es immer, das sei nichts für Kinder“, sagt Kerstin Franzke von der städtischen Jugendförderung. Aber vermutlich kommt es dabei nur darauf an, wie man’s anstellt. Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck unterstreicht: „Es geht uns um den Frieden: Wie wir ihn herstellen, wie wir menschlich und friedvoll miteinander umgehen können.“ Franzke ergänzt: „Geschichte wird erfahrbar gemacht.“ Unter anderem durch eine kleine Ausstellung (bis Januar).
Um Anmeldung wird gebeten
„Der Weihnachtsfrieden im Jahre 1914“ im Museum der Stadt an der Burgstraße beginnt am Samstag, 29. November, um 16 Uhr und dauert bis etwa 17.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei, doch um eine Anmeldung bis Donnerstag, 27. November, wird gebeten.
Kontakt: Gladbecker Kinder- und Jugenduniversität, dagmar.werner@stadt-gladbeck.de oder 99 23 94.
Die Museumsleiterin wird das Geschehen jener Nacht schildern. Außerdem hat Schönebeck manch’ Wissenswertes und Überraschendes in petto. Geschmückte Christbäume stehen seit Alters her in deutschen Stuben? Pustekuchen! Zuckerstangen, Papierschmuck und Puppen hängten wohl erstmals die Menschen im Straßburg Anfang 1600 in die „Dannebäum“. Auch zu den traditionellen Liedern weiß Schönebeck einiges zu berichten. Denn die werden, begleitet vom Gladbecker Bernhard Mustar am Akkordeon, an diesem Nachmittag auch erklingen: „Stille Nacht, heilige Nacht“ – wie vor 100 Jahren auch in den Schützengräben.