Beim Thema Windkraftanlage auf der Mottbruchhalde deutet sich eine Kehrtwende an: SPD-Fraktionschef Michael Hübner schließt sie nicht mehr grundsätzlich aus - im Prinzip könne man über ein Windrad auf der Halde reden, beteuerte er im WAZ-Gespräch. „Wenn es in ein Nutzungskonzept passt.“
Beim Thema Windkraftanlage auf der Mottbruchhalde deutet sich eine Kehrtwende an: SPD-Fraktionschef Michael Hübner schließt sie nicht mehr grundsätzlich aus - im Prinzip könne man über ein Windrad auf der Halde reden, beteuerte er im Gespräch mit der WAZ. „Wenn es in ein entsprechendes Nutzungskonzept passt.“
Anlass für die neuen Überlegungen ist das Werkstattverfahren, das im Planungsausschuss am morgigen Donnerstag auf den Weg gebracht wird. Mit dem Verfahren sollen von qualifizierten Landschaftsarchitekten Ideen für die Gestaltung des seit einem Jahr brach liegenden Halden-Tops entwickelt werden. Hübner: „Wir wünschen uns ein ergebnisoffenes Verfahren, es kann mit Windkraft oder aber auch ohne Windkraft sein“, sagte er im WAZ-Gespräch.
Vor einem Jahr sah die Situation noch anders aus: Da beschlossen Planungsausschuss und auch der Rat nach kontroverser Diskussion mit den Stimmen der SPD, die Mottbruchhalde nicht für eine Windkraftnutzung frei zu geben. Die Sozialdemokraten nahmen gar einen Streit mit ihrem Koalitions-partner, den Grünen, in Kauf, die sich vehement für Windräder auf dem Mottbruch stark gemacht hatten und dies im Frühjahr auch noch als Wahlkampfthema an vorderster Stelle anführten. Noch im Januar diesen Jahres hatte Stadtbaurat Martin Harter gegenüber der WAZ gesagt, es bleibe bei der Position der Stadt: keine Windkraft auf der Halde. Es gebe auch kein entsprechendes Signal aus der Politik, hatte er damals angefügt.
Inzwischen scheint sich aber auch die atmosphärische Störung zwischen Stadt und der Ruhrkohle AG (RAG) gelegt zu haben. Die RAG hatte sich nach dem Ratsbeschluss pikiert gezeigt und die abschließende Haldengestaltung zurück gestellt. Sowohl Hübner als auch Harter berichten nun von einer neuen Gesprächsbereitschaft der RAG, die allerdings in den vergangenen Monaten weiterhin keinen Hehl daraus machte, dass sie nach wie vor mit Windrädern auf der Haldenspitze liebäugelt.
Inzwischen hat sich die RAG auch bereit erklärt, das Werkstattverfahren (freiwillig, wie es heißt) mit 30 000 € zu unterstützen. Und sei bereit, so Harter zur WAZ, eine von der Stadt gewünschte „Landmarke“ als Bestandteil des Werkstattverfahrens zu akzeptieren.
Harter zeigt sich auch zuversichtlich, was die zeitliche Perspektive anbelangt: Das Werkstadtverfahren könnte in der ersten Jahreshälfte 2015 über die Bühne gehen. Danach könnte die endgültige Planung bis Jahresende stehen. Die endgültige Gestaltung der Halde sei dann 2016 bereits vorstellbar.