Vivawest-Marathon in Gelsenkirchen endet mit Unwetter

Gelsenkirchen. . Mit Verzögerung startete der 6. Vivawest-Marathon in Gelsenkirchen. Die Läufer freuten sich über Abkühlung entlang der Strecke. Das Event endet mit Unwetter.

Morgens um halb Zehn ist die Welt in Gelsenkirchen so gar nicht in Ordnung: Der 6. Vivawest-Marathon soll am Musiktheater starten, rund 1000 Läufer stehen in den Startlöchern, der „Ruhrkohle-Chor“ hat Position bezogen, um das Steigerlied zu singen, doch der Start verzögert sich. Die Polizei hat die Strecke noch nicht frei gegeben.

Der Start verzögert sich

An vielen Stellen entlang der Strecke – wie hier an der Florastraße – sorgten Leih-Lieferwagen und Betonpoller für Sicherheit. © Olaf Ziegler

Ein Streckenposten irgendwo entlang der 42,195 Kilometer langen Strecke stand nicht da, wo er sein sollte, wird Vivawest-Marathon-Sprecher Kai Meesters später erklären. „Das Sicherheitskonzept entlang der Strecke hat natürlich höchste Priorität“, betont er. An vielen Stellen sind Betonklötze und Lieferwagen aufgestellt worden, damit niemand in die Menge rasen kann. Die Polizei kontrolliert gründlich, die Menge wartet. Läuferin Jaqueline springt unruhig von einem Bein auf das andere. „Ich habe Panik, dass sich der Lauf so weit nach hinten verschiebt, dass es immer heißer wird“, sagt sie. Um 9.53 Uhr fällt dann endlich der Startschuss, unter dem Jubel des Publikums machen sich die Läufer auf den Weg, um 10.30 Uhr folgen ihnen die Halbmarathonläufer.

Auch die Zuschauer schwitzten

Auch der Nachwuchs lief ein Stück der Strecke mit. . . © Olaf Ziegler

Und die Zuschauer schwitzen schon. Denn die Temperaturen sind ein Faktor bei diesem Revier-Marathon 2018. Bei angesagten schwül-warmen 28 Grad gehen zahlreiche der angemeldeten 1091 Marathonläufer, 3542 Halbmarathonläufer, 1258 „Glückauf-Zukunft-Läufer“, 1495 Teilnehmer beim WAZ 10-km-Lauf, 1505 Schüler beim Evonik-Schulmarathon und 628 Teilnehmer beim Sparkassen-Staffelwettbewerb erst gar nicht an den Start.

Der in Gelsenkirchen lebende und für den TV Wattenscheid aktive Hendrik Pfeiffer läuft dagegen bei der brutalen Hitze im Anzug. Er stellt wie angekündigt einen neuen Weltrekord im Anzug über die Halbmarathon-Strecke auf. Respekt!

Halbmarathon-Weltrekord im Anzug

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Rettungskräfte ziehen positive Bilanz

Einige Läufer brachen im Ziel entkräftet zusammen und wurden von den Rettungsdiensten versorgt. © Olaf Ziegler

Die, die es dennoch tun, sind anscheinend äußerst fit: „Wir haben nicht mehr Einsätze entlang der Strecke als in den Vorjahren“, zieht Patrick Kriege vom Malteser Hilfsdienst gegen 14.30 Uhr, als das Hauptfeld der Läufer im Ziel ist, eine erste Bilanz – und blickt mit Sorge auf die angesagte Gewitterfront. „Wenn es ein starkes Unwetter gibt, dann müssen wir unsere Rettungszelte in Sicherheit bringen“, sagt er.

Publikum sorgt für Abkühlung

Zum Glück kommt der Regen erst später, und als die Veranstalter den Marathon gegen 15.30 Uhr vorzeitig abbrechen, sind die meisten Läufer schon zu Hause. Erschöpft, aber glücklich: „Das Publikum war toll, diesmal haben viele nicht nur gejubelt, sondern auch mit Gartenschläuchen Abkühlungsmöglichkeiten geboten. Das war Gold wert, dafür möchte ich an dieser Stelle einfach mal Danke sagen“, betont etwa Thomas Koloßa aus Buer nach erfolgreich absolviertem Halbmarathon.