Gelsenkirchen-Bismarck. Eine schlimme Nachricht bekam eine Gelsenkirchenerin per Telefon. Doch die Frau blieb misstrauisch – und sollte Recht behalten.
Alles richtig gemacht hat eine Frau aus Gelsenkirchen am Montagabend, als sie einen verdächtigen Telefonanruf bekam. Am anderen Ende der Leitung waren Telefonbetrüger: Die 67-Jährige durchschaute aber den Trick und fiel nicht darauf herein.
Um 18.39 Uhr wurde die Frau in Bismarck angerufen, am Hörer meldete sich eine sehr jung klingende, weibliche Stimme. Diese gab vor, dass sie die Tochter der Gelsenkirchenerin sei und gerade einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Mensch gestorben sei. Die 67-Jährige wurde stutzig und hakte noch mal nach, wer da am Telefon sei und wo genau der Unfall passiert sei.
So reagierte die Gelsenkirchenerin auf den Anruf
Daraufhin gab die vermeintliche Tochter den Hörer an eine „Polizistin“ weiter – eine falsche Polizistin. Diese, etwas älter klingende Frau, erklärte der Gelsenkirchenerin, dass ihre Tochter nun ins Gefängnis müsse. Aber die 67-Jährige blieb misstrauisch und fragte umgehend nach dem Namen der Polizistin und dem ihres Vorgesetzten. Daraufhin wurde die falsche Beamtin am anderen Ende des Hörers kurz laut und wütend, ehe sie das Gespräch abrupt beendete.
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„Um Geld wurde die Gelsenkirchenerin nicht gebeten, aber das wäre vermutlich der nächste Schritt gewesen“, weiß Polizeisprecher Stephan Knipp. „Denn so läuft diese Art des Trickbetrugs in der Regel ab: Den Opfern wird von falschen Polizisten vorgespielt, dass ein Familienmitglied Schuld sei an einem tödlichen Unfall und nur durch die Übergabe eines Geldbetrags vor dem Gefängnis bewahrt werden kann.“
Polizei gibt Verhaltenstipps für Betrugsanrufe
Die 67-Jährige habe alles richtig gemacht, lobt die Polizei. Sie sei misstrauisch geblieben, habe Nachfragen gestellt und den Betrügerinnen so den Nährboden für ihr Unterfangen entzogen. „Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen“, appelliert Stephan Knipp: „Legen Sie einfach auf.“ Die Polizei werde niemals um Geldbeträge bitten. Wer den Verdacht hege, Opfer eines Telefontricks geworden zu sein, solle schon beim geringsten Zweifel die 110 anrufen. „Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung und übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen“, so Knipp weiter. „Klären Sie auch weiterhin Ihre Eltern und Großeltern darüber auf.“
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