Michael Jackson gab zwei seiner legendären Konzerte auch im Gelsenkirchener Parkstadion, 1992 sagte er ganz kurzfristig am Konzerttag ab

Michael Jackson, der gestern im Alter von 50 Jahren starb, hat mit seinem berühmten Moonwalk auch hier Spuren hinterlassen. Am 4. September 1988 strömten 52 000 Fans ins Schalker Parkstadion, um dem „King of Pop” zu huldigen. Es war für damalige Verhältnisse das Gigantischste, was an Musikkonzerten auf einer Bühne Deutschlands zu sehen war. Windmaschinen, 2500 Lichtspots, 72 Lautsprecher und vier große Videowände, die jede Bewegung des begnadeten Tänzers in den letzten Winkel der riesigen Arena trugen, sorgten an diesem denkwürdigen Sonntagabend im September für ein einzigartiges Musik-Erlebnis. Die Fans tanzten und schrieen sich dazu in Ekstase - damals in den Achtzigern noch ganz ohne Ecstasy-Pillen. Michael Jackson war damals natürliches Rauschmittel, ganz ohne Nebenwirkungen, von ein paar Ohnmachtsanfällen in den ersten Reihen einmal abgesehen.

Dem Autor noch unvergessen ist seine Performance zum Hit „Beat it”, als „Jacko”, wie ihn seine Fans nannten, in Frack und mit Zylinder in einer Art hydraulischem Korb hoch über die Menschenmenge raste und eine einmalige Show abzog. Zurück auf der Bühne lieferte er sich zur Musik seines Erfolgsalbums „Thriller” imaginäre Straßenschlachten mit anderen Gangs, die Tanzeinlagen völlig synchron, in atemberaubender Perfektion.

52 Mark waren gut angelegt

52 Deutsche Mark kostete die Eintrittskarte - und war damals schon jeden Groschen wert. Weiter berichtete die WAZ von „stolzen” 3,50 Mark für die Bratwurst und 3 Mark für die Cola. Preise, bei denen man heute zu Hamsterkäufen neigen würde.

Fast auf den Tag genau vier Jahre später sollte es im Parkstadion die Neuauflage geben, am 6. September 1992. Zigtausende waren schon angereist, als das Jugend-Idol wegen einer Grippe das Konzert absagte. Wieder kam es zu Ohnmachtsanfällen, diesmal aber aus Enttäuschung über die kurzfristige Absage. Am 15. Juni 1997 waren die Tränen aber längst getrocknet, als Jackson mit seinem aktuellen Album „Blood on the Dance Floor” im Parkstadion auftrat, da hatte er seinen Zenit als Künstler längst überschritten.

Doch gestern trauerte die ganze Musikwelt um ihn.