Gelsenkirchen. Die Reise des FC Schalke 04 nach Fernost darf als Erfolg betrachtet werden. Eine Delegation des Fußball-Bundesligisten mit Marketing-Vorstand Alexander Jobst an der Spitze hatte sich Anfang der Woche auf den Weg nach China gemacht und kehrt am Freitag nach Gelsenkirchen zurück.

Die Reise des FC Schalke 04 nach Fernost darf als Erfolg betrachtet werden. Eine Delegation des Fußball-Bundesligisten mit Marketing-Vorstand Alexander Jobst an der Spitze hatte sich Anfang der Woche auf den Weg nach China gemacht.

Die Einladung hatte mit Huawei einer der Premium-Partner der Schalker ausgesprochen. Der in Shenzhen ansässige Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von Informationstechnologie und Telekommunikationslösungen. In über 140 Ländern beschäftigt das Unternehmen mehr als 140.000 Mitarbeiter – davon allein 50.000 am Hauptsitz.

„Das Unternehmen hat uns hier viele Türen geöffnet und uns geholfen, mit den richtigen Entscheidern zu sprechen“, lobte Jobst den Partner in einem Telefon-Interview am Mittwoch. Dabei kündigte der Vorstand auch an, dass in Kürze Gespräche mit Huawei folgen sollen, in denen es um eine vorzeitige Verlängerung (aktuell bis 2016) und Ausweitung der Partnerschaft gehen soll.

Nicht nur für ein Spiel ins Reich der Mitte

Das Programm der Schalker ist üppig. Viele Gespräche führen Alexander Jobst und seine Begleiter Olaf Thon, Bodo Menze, Marco Fladrich sowie Friethjof Theilig in China. Sie bereiten eine Reise der Profi-Mannschaft vor, die im Sommer 2015 stattfinden soll, und kümmern sich intensiv um Absprachen für zukünftige wirtschaftliche und sportliche Abkommen.

„Das unterscheidet uns von anderen westlichen Vereinen und wird hier sehr positiv aufgenommen: Schalke 04 kommt nicht für ein Spiel nach China, sondern wir wollen hier im Zuge unserer Internationalisierung Strukturen schaffen“, sagt Jobst. Dass dabei handfeste wirtschaftliche Interessen die Agenda diktieren, weist der Vorstand nicht zurück: „Wir richten uns strategisch auf diesen Markt aus. Das wollen wir mindestens in den nächsten zwei bis drei Jahren tun, vielleicht auch noch danach.“

Der Schlüssel ist Huawei

Der Schlüssel ist Huawei. Der Konzern ist laut Jobst nicht nur an einer intensiveren Zusammenarbeit mit Schalke interessiert, sondern auch daran, dass Königsblau in China Fuß fasst. „Heute hatten wir eine Pressekonferenz, an der 30 TV-Sender, Radio-Stadionen und Zeitungsredaktionen teilnahmen. Wir erreichen über die Medien die Bevölkerung“, beschreibt der Marketing-Vorstand Effekte, die sich idealerweise mal im Verkauf von Fanartikeln bemerkbar machen sollen. „Olaf Thon ist hier sehr bekannt. Ich bin dankbar, dass er uns als Repräsentant begleitet. Auch wissen alle, dass vier Fußball-Weltmeister aus der Knappenschmiede kommen.“

Entsprechend gab es Vereinbarungen unter anderem mit der staatlich geführten „Fußballschule 81“, die der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang besuchte. Schalke wird in China eine Knappen-Fußballschule aufbauen, mit eigenen Trainern, um 12- bis 15-jährige Talente unter blau-weißer Flagge zu betreuen. „Wir wollen Jugendteams nach China schicken und welche zu uns einladen.

Außerdem sollen junge Spieler den Weg zu uns in den Trainingsbetrieb finden, die von uns gescoutet worden sind“, beschreibt Jobst. Spielen dürfen die laut Fifa-Reglement nicht für den FC Schalke 04, solange sie nicht volljährig sind, „aber vielleicht gibt es ja mal den einen oder anderen, der es in unsere U19 oder U23 schafft“.