Gelsenkirchen. Spätestens im Schuljahr 2013/24 werden die Schülerzahlen der Gelsenkirchener Berufskollegs die Talsohle erreicht haben. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens der Projektgruppe Bildung und Region. Deren Empfehlung: Die heute vier Berufskollegs mit ihren sieben Standorten auf drei Zentren konzentrieren.

Hubertus Schober kam zum Schluss seiner Ausführungen zur Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs in Gelsenkirchen zu einem – für die Einrichtungen sicherlich ernüchternden – Ergebnis: Spätestens im Schuljahr 2023/24 werden die Schülerzahlen auch in diesem Bildungszweig die Talsohle erreicht haben.

Anders gesagt: Das heutige Modell mit vier Berufskollegs an sieben Standorten hat keine Überlebenschancen. „Wir müssen uns bei den Berufskollegs auf einen Schülerrückgang um 25 Prozent einstellen“, sagte der Gutachter und Gründer der Bonner Projektgruppe Bildung und Region in der Sitzung des Bildungsausschusses am Donnerstag.

Berufskollegs auf drei Zentren in der Stadt konzentrieren

Die Schlussfolgerung des Experten: „Wir schlagen vor, die Berufskollegs auf drei Zentren in der Stadt zu konzentrieren.“ In Mitte soll das am Standort Königstraße und in Buer an der Goldbergstraße sein. Standort Nummer 3 ist mit dem Hans-Schwier-Berufskolleg und seinen Landesfachklassen ebenfalls in Buer.

Auf der Strecke bleibt das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung – kurz BKWuV – an der Augusta-straße. Räumlich, wohlgemerkt. „Es wird keine Verschlechterung für die Schüler geben“, betonte Alfons Wissmann, Referatsleiter Erziehung und Bildung am Tag nach der Ausschuss-Sitzung. Das Angebot Wirtschaft und Verwaltung bleibe erhalten und werde in die Standorte Königstraße und Buer eingebunden.

In der Region ein zukunftsfähiges System installieren

Wissmann: „Uns als Schulträger geht es um ein in der Region zukunftsfähiges System. Das wird mit sieben Standorten aber nicht möglich sein.“ Der „Umbau“ des BKWuV könne zu Beginn des Schuljahres 2015/16 beginnen. Vorausgesetzt, der finanzwirtschaftliche Teil stehe.

Die Absicht, das BKWuV aufzulösen, kommt nicht aus heiterem Himmel. Schon vor einem Jahr haben die Schüler der Augustastraße dagegen protestiert und Unterschriften gesammelt.