Gelsenkirchen. Kinder der offenen Ganztagsschule Gelsenkirchen enträtseln Bilder aus ungewöhnlichen Perspektiven. Anschließend besuchen sie die Orte in der Stadt. Das Ziel ist, die Stadt noch besser kennenzulernen

„Das kenne ich. Das ist das Consol Theater“, ruft ein Kind und zeigt wild winkend auf ein Bild an der Wand. Auch die anderen 26 Kinder des offenen Ganztags der Martinschule sowie der Grundschule Georgstraße sind begeistert im Awo-Begegnungszentrum dabei.

Zusammen versuchen sie Orte auf den Fotos zu erraten. Meist liegen die Kleinen goldrichtig und haben die Stadtmotive schnell erkannt. „Die Kinder sind sehr findig und haben Spaß, so haben wir uns das vorgestellt“, erklärt Jasmin Möller, die Koordinatorin der Offenen Ganztagsschule der Awo in Gelsenkirchen und Bottrop. In der Ausstellung „querGEsehen“ im Awo-Begegnungszentrum an der Grenzstraße zeigt der Gelsenkirchener Fotograf Peter Hullermann, Mitglied der Sezession Gelsenkirchener Lichtbildner, derzeit 24 Motive. Durch den Besuch der Ausstellung sollen Kinder ihre Stadt Gelsenkirchen noch aus anderen Blickwinkeln kennenlernen. Meist erkennen sie Plätz und Orte aus bekannten Perspektiven leicht, aber hier müssen sie noch genauer hinschauen. Das regt den Blick für Kunst und die Fantasie an. Was den meisten Kindern nicht schwer fällt.

Die Kinder sind sehr findig

„Das Musiktheater mit dem Wasser davor ist ein tolles Foto. So eins würde ich auch gerne machen. Da komme ich auch oft vorbei, wenn ich mal ins Schwimmbad fahre“, erzählt Amechi (8). Vor einigen Bildern bleiben Kinder kichernd in Gruppen stehen und schießen ein Selfie. Besonders groß ist die Freude, wenn der eigene Kopf tatsächlich auch noch mit auf dem Bildausschnitt gelandet ist. Sobald sie einen Ort identifiziert haben, laufen sie zu einem Stadplan und gucken sich an, in welchem Stadtteil der Ort liegt. Anschließend wollen sie mit ihren Betreuern einige der markanten Orte in der Stadt aufsuchen, um dort selbst Fotos zu machen. Die eigenen Bilder sollen am Ende des Projekts ebenfalls in einer Ausstellung gezeigt werden.

„Viele Kinder erkennen das Musiktheater, auch Consol und Plätze in der Einkaufszone. Schwieriger ist es für sie, die Naturbilder einzuordnen. Das ist auch gar nicht so einfach mit den grünen Landschaften. Die könnten an vielen Stellen sein“, sagt Möller. Nach der erfolgreichen Zuordnung der meisten Fotos drängen die Kids zum Aufbruch. Nun wollen sie sich endlich selbst auf die Suche nach den bekannten Orten machen.

Und da haben sie auch schon viele Ideen, in welche Stadtteile sie fahren könnten. Zuerst geht es gemeinsam zum Musiktheater. Den Brunnen haben viele auf Anhieb richtig erkannt und strahlen, als sie sich für ein Beweisfoto aufstellen.