Ein Versteckspiel war es nie wirklich. Mit den ersten Abstimmungen im Rat der Stadt war klar, die Alternative für Deutschland empfindet sich in Gelsenkirchen als eine Schwesterpartei der rechtspopulistischen Pro NRW-Gruppierung.

Seit dem Eintritt in die öffentliche politische Arbeit hat sich die Haltung der AfD in der Wahrnehmung stark verändert. Jedenfalls unter Berücksichtigung der Botschaften, die der Fraktionsvorsitzende Hartmut Preuß noch während des Bundestags-Wahlkampfes im WAZ-Interview sendete. Angesichts des weitergehenden Rechtsrucks kann die AfD nicht mehr als eine Alternative für Gelsenkirchen bezeichnet werden.

Der Druck auf diesen Teil der Basis durch die Bundes- und die Landespartei wird zunehmen, jedenfalls wenn AfD-Landessprecher Marcus Pretzell seinen Worten auch Taten folgen lässt. Interessant wird sein, wie das Gelsenkirchener Alternative-Trio darauf reagiert, wenn es in den Fokus der „innerbetrieblichen“ Parteiarbeit gerät.

In dieser Phase kommt die offene Abwerbung von Pro NRW nicht überraschend. Sie ist billig und durchschaubar. Hauer reicht Preuß, Jansen und Dillhardt ein weiteres Mal die Hand. Seine Fraktion in Gelsenkirchen würde auf sechs Stadtverordnete anwachsen. Spannend ist, ob die AfD-Fraktion sich dazu hinreißen lässt.