Kosmetik, Friseur und Verkauf: Jugendliche werden außerbetrieblich bei der Gesellschaft für Bildung und Soziales ausgebildet. Tag der offenen Tür bei der Gabs-Nachfolgerin

Marina (li.) und Janine wollen Kosmetikerinnen werden.  Foto: WAZ, Martin Möller
Marina (li.) und Janine wollen Kosmetikerinnen werden. Foto: WAZ, Martin Möller © WAZ

Den frischen Salat mit Dressing oder den selbst geschnibbelten Obstsalat gibt's für 1,50 Euro. Und als Sonderaktion darf der Kunde heute zur Ladeneröffnung Fruchtsäfte probieren, Kirsche-Banane zum Beispiel. Hinter der Theke steht gleich vierköpfiges Personal: Simon, Julien, Patric und Diana.

Das Quartett hat außerbetrieblich eine Lehrstelle gefunden und wird zu Verkäufern ausgebildet. "In die Bückzone kommt die Ware, die die Kunden immer brauchen", erklärt Simon. "Und die schwere", ergänzt Dina. Alle vier haben die Zwischenprüfung hinter sich, warten auf die Ergebnisse. Der "Laden", er ist freilich etwas abseits, um nicht zu sagen auf einem Hinterhof, Am Maibusch in Heßler. Denn dort hat die BuS, die Gesellschaft für Bildung und Soziales, ihren Ausbildungsstandort.

BuS? Da war doch was. Richtig. Der Ausbildungsträger ist das Nachfolgeunternehmen der Gabs, des kirchlichen Bildungsträgers, der vor fast einem Jahr unter viel öffentlicher Teilnahme pleite ging. Gestern lud die BuS zum Tag der offenen Tür in seinen Standort in Heßler.

Und zu dem Anlass gab's eben auch die Öffnung des umgebauten Ladens. Der hat übrigens viele Kundinnen, auf die sich das Quartett mit seinen Angeboten einstellt: Leichte Schnellgerichte, Getränke und auch was zum Naschen. Denn in dem "Praxis"-Objekt von Ausbildungsleiterin Kerstin Gaßner kaufen auch die angehenden Kosmetikerinnen und Friseure und Friseusen ein, die Am Maibusch außerbetrieblich ausgebildet werden. Heute zeigen sie auch andere Fähigkeiten: Verkauf von Kaffee & Kuchen.

22 Jugendliche lernen an den Friseurstühlen Waschen & Schneiden & Föhnen, fünf wollen Kosmetikerin werden. Einige von ihnen waren damals vor einem knappen Jahr mit dabei, als sie für den Erhalt der Gabs protestierten, weil sie um ihre Ausbildung fürchteten. Bei der BuS können sie sie jetzt beenden.

"Wir wollen hier wieder eine vernünftige Atmosphäre schaffen", erklärt Standortleiter Klaus Lorscheid, dass nach Umbau und Renovierung zum Tag der offenen Tür geladen wurde, um die Arbeit vorzustellen. Auch dem Integrationscenter für Arbeit und den Innungen will man sich damit präsentieren, Make up also auch in eigener Sache.