Gelsenkirchen. Als Vorzeigeschule ist die Evangelische Gesamtschule Bismarck längst über die Grenzen Gelsenkirchens bekannt. Nun herrschte an der Laarstraße aber ein besonders großer Bahnhof. Eine Delegation des rheinland-pfälzischen Bildungsausschusses informierte sich über das pädagogische Angebot der Schule.

Als Vorzeigeschule ist die Evangelische Gesamtschule Bismarck längst über die Grenzen Gelsenkirchens bekannt. Besuch ist die im Jahr 1998 gegründete Schule deshalb gewohnt. Nun herrschte an der Laarstraße aber besonders großer Bahnhof. Eine Delegation des rheinland-pfälzischen Bildungsausschusses informierte sich über das pädagogische Angebot der Schule. Die Umsetzung des Ganztages und die Architektur der EGG hatten es den Gästen besonders angetan.

Zwölf Landtagsabgeordnete aller Fraktionen und 16 Dezernenten nahmen die Evangelische Gesamtschule unter die Lupe. Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung des Landtags Rheinland-Pfalz waren auf Einladung ihrer NRW-Amtskollegen aus Düsseldorf zu Gast. Neben einem Gespräch mit Bildungsministerin Löhrmann besuchte die Delegation Schulen in Datteln, Bonn und eben die EGG.

„Die Delegation hat sich vor allem für die Verschmelzung von Architektur und Pädagogik interessiert, da spielt unsere Schule immer wieder eine Rolle“, so Schulleiter Volker Franken. Eine der Besonderheiten in Bismarck: Zu Beginn des fünften Schuljahres bezieht jede Klasse zusammen mit den Lehrern ein eigenes Reihenhaus mit einer Empore für freies Lernen und Garten. Volker Franken: „Raum, der sonst für Freizeit genutzt wird, wird auch pädagogisch genutzt.“ Auf der Empore im Obergeschoss der Klassenhäuser präsentieren die Schüler jeden Morgen in kleinen Vorträgen ihren Mitschülern die neusten Lernergebnisse. Das passiert in Eigenregie und mit anschließendem Feedback der Schüler. Der Morgenkreis findet im Sitzen auf dem Teppich statt, Schuhe sind in den Klassenhäusern ein Tabu.

Umsetzung der Inklusion war auch ein Thema

Während der Führung durch die stellvertretende Schulleiterin Petra Birkholz informierten sich die Gäste aus Mainz auch über die Umsetzung der Inklusion an der EGG. „Wir haben 16 Schüler mit verschiedenen Förderschwerpunkten“, so Volker Franken, wobei er betont, „dass die Kinder auf alle Klassen verteilt und nicht wie an anderen Schulen in einer Klasse gebündelt sind.“ Dies entspräche der Philosophie der Schule. „Jeder bringt seine eigenen Besonderheiten mit und die wollen wir fördern“, bestätigt Petra Birkholz.

Schulleiter Franken freut sich, dass seine Schule über zwei Förderschullehrer in Vollzeit verfügt: „Sonst sind die Förderlehrer meist wie Handelsreisende an mehreren Schulen parallel im Einsatz.“ Da dies in Bismarck nicht so ist, habe sich schnell eine Teamstruktur gebildet. Der Praxisbesuch sei bei den Gästen aus dem Nachbarland gut angekommen. Petra Birkholz: „Die Delegation war begeistert, wir haben ein positives Feedback bekommen.“