Der Mieterverein zieht eine positive Zwischenbilanz zum Wohnungsaufsichtsgesetz, bemängelt aber, dass die Umsetzung in Gelsenkirchen schwer falle. Seit April haben Kommunen die Möglichkeit, besser gegen Vermieter von „Schrottimmobilien“ vorzugehen. Wie mehrfach in der WAZ berichtet, sind allein in Gelsenkirchen schon 14 Häuser für unbewohnbar erklärt worden.
„Es wurde Zeit, dass dieses Gesetz geschaffen wurde. Es gibt Mietern den Schutz, der dringend benötigt wird“, lobt Ernst Georg Tiefenbacher, Vorsitzender des Mietervereins Gelsenkirchen. Er verspreche sich eine bessere Hilfe bei Mieträumen, in denen es Missstände gibt oder die zu verwahrlosen drohen, „und zwar allein nur aus baulichen Mängeln“, so Tiefenbacher. Vom Gesetz würden alle Mieter profitieren, nicht nur die so genannten Armutszuwanderer, die besonders häufig in maroden Wohnungen unterkommen.
Kritik übt Tiefenbacher daran, dass den Kommunen die Umsetzung des Gesetzes als „Selbstverwaltungsangelegenheit“ übertragen wurde und somit auch die Kosten, z.B. für neue Mitarbeiter, allein getragen werden. Tiefenbacher: „Es wäre schade, wenn der gute Ansatz, den das Gesetz gibt, aus Kostengründen scheitern würde.“ Der Mieterverein geht sogar noch weiter. „So wie es einen TÜV für Autos gibt, sollte es auch einen TÜV für Wohnungen geben“, so Tiefenbacher.