Gelsenkirchen.. Der Ruhrpottschlager zwischen Schalke und Dortmund läuft nach der vergangenen Randale auf Bewährung und findet vor weniger Zuschauern als sonst statt. Es droht der Ausschluss der Gästefans. Schalkes Sicherheitschef Volker Fürderer blickt dem Duell optimistisch entgegen.
Der Rauch vom vergangenen Derby in der Arena ist im juristischen Sinne noch nicht verflogen, da steht schon die nächste brisante Partie an. Gastgeber Schalke 04 und die Polizei bereiten sich auf den Revierschlager am Samstag vor. Für den neuen Wachdienst Securitas ist das Spiel genauso eine Bewährungsprobe wie für die Fans.
59 bundesweite Stadionverbote wurden gegen Dortmund-Anhänger nach dem Derby im Oktober 2013 verhängt. Dazu sprach Schalke über 500 Hausverbote gegen BVB-Fans aus, die vor besagtem Spiel in Essen von der Polizei aufgegriffen wurden. Auch juristisch ging das Spiel für die Radikalen in die Verlängerung. Damals hatten Vermummte aus dem Gästeblock Leuchtspurmunition auf Zuschauer und Spieler geschossen. Die Täter mussten und müssen sich wegen Landfriedensbruch, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Sachbeschädigung verantworten. Einige Prozesse sind schon gelaufen, teilweise mit hohen Geld- und Freiheitsstrafen, aber noch nicht letztinstanzlich entschieden.
"Wir beobachten die Fanszene intensiv"
Dass es wieder soweit kommt, davon geht die Polizei nicht aus. „Wir beobachten die Fanszene intensiv, aber im Moment ist alles ruhig“, sagt Torsten Sziesze, Sprecher der Gelsenkirchener Polizei. Man stehe mit der Dortmunder Polizeibehörde in engem Austausch. Nach den Bildern vom Oktober 2013 setzt Sziesze auf die Vernunft der Fans: „Wir hoffen, dass sich auch die Fanszene neu aufgestellt hat.“ Sziesze wünscht sich für seine Kollegen, dass man sich auf das Wesentliche fokussieren könne – auf den Sport.
„Beim Spiel in Dortmund war eine hohe Bereitschaft zu erkennen, dass sich die Fans ihr Derby zurückholen wollen“, gibt sich Volker Fürderer, Direktor für Fanbelange, Mitglieder und Sicherheit beim FC Schalke 04, optimistisch. Man werde alles dafür tun, dass es auch in Gelsenkirchen friedlich bleibt. Fürderer erinnert daran, dass das Derby weiter auf Bewährung läuft. Bei Verstößen droht der Ausschluss von Gästefans in allen Partien zwischen Blau-Weiß und Schwarz-Gelb.
Spannend wird der Samstag auch für die Firma Securitas Services. Das Schlagerspiel ist für die Düsseldorfer erst die dritte Bundesligapartie als Arena-Wachdienst. „Mit den Spielen gegen Bayern, Frankfurt und Dortmund haben wir gleich zu Beginn ein schwieriges Programm“, gibt Fürderer zu. Die ersten Spiele hätten bis auf kleine Startschwierigkeiten aber prima funktioniert. „Wir haben genug erfahrene Leute, dennoch wird das eine Herausforderung.“ Fürderer hat für morgen ein gutes Gefühl: „Wir gehen grundsätzlich vom Positiven aus.“
200 Ordner extra, Absperrungen und Parkplatzänderungen
Mit Besonderheiten rüstet sich der FC Schalke 04 für das Derby. 4629 Karten gehen laut Volker Fürderer an den BVB. Damit reduziere man das Kontingent auf etwa acht Prozent, genauso wie es für Schalke in Dortmund galt. Die Sitzplätze um den Gästestehblock bleiben frei.
Wie vormals wird es rund um die Arena Absperrungen geben, um die Gruppen zu trennen. „Wir setzen 200 Ordner mehr ein als bei einem herkömmlichen Spiel“, so S04-Sicherheitschef Fürderer. Im Gästeblock seien Schwenkfahnen, Doppelhalter und Megafone verboten. Der Verein hat für Gäste den Parkplatz E vorgesehen, der nur über den Berni-Klodt-Weg erreichbar ist. Schalker, die dort sonst parken, sollen auf andere Flächen ausweichen. Besitzer eines Parkausweises für P 7 können diesen über den Ötte-Tibulsky-Weg anfahren, nicht über den Berni-Klodt-Weg. Auskunft darüber gibt S04 auf seiner Internetseite.