Gelsenkirchen.. Das Consol-Theater in Gelsenkirchen-Bismarck hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Die Theatermacher verbanden die Spielzeiteröffnung traditionell mit dem Tag des offenen Denkmals, um Synergie-Effekte zu nutzen.

„Ich möchte bitte eine Schatzkarte“, sagt der blonde Knirps am Sonntag mit einem zauberhaften Lispeln zur Mitarbeiterin des Consol-Theaters. Kein Problem – heute ist „Tag der offenen Tür“ und so gibt es an der Bismarckstraße nicht nur Schauspiel, sondern auch eine spannende Schatzsuche unter dem Motto „Piraten“.

Flugs geht es erst einmal auf die große Wiese zu den sechs Mitmach-Stationen. Berra (8) und Eda (6) sind derweil schon jeweils an einem Knöchel zusammengebunden und versuchen sich im „Holzbeinlauf“. Ganz schön schwierig, hier die Balance zu halten, doch die Schwestern aus Buer schaffen es souverän. „Wir kommen gerne zu den Aufführungen des Kindertheaters hierhin“, erklärt ihre Mutter und ist schon neugierig auf das neue Programm.

Synergieeffekt mit Tag des Denkmals

Bei schönem Wetter war sowohl für die Kleinen als auch die großen Besucher ‘was dabei.
Bei schönem Wetter war sowohl für die Kleinen als auch die großen Besucher ‘was dabei. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

„Die Spielzeit-Eröffnung legen wir ganz bewusst schon seit Jahren auf den Tag des offenen Denkmals“, sagt Georg Kentrup. „So nutzen wir den Synergie-Effekt mit den Besuchern des nördlichen und südlichen Maschinenhauses.“ Der Sprecher der Consol-Theaterleitung übernimmt am Sonntag höchstpersönlich die Führungen durch die Spielstätte im Stadtsüden. Zumeist sind es Erwachsene, die anschaulich erfahren (wollen), wie das Theater strukturiert ist.

Ein kurzer Weg die Treppe hinauf. „Das hier ist der Anbau, hier die rote Ziegelmauer war einstmals die Fassade der Lüftungshalle der alten Industrieanlage.“ Im Raum selber zu sehen sind die Bühne und Unmengen von Kulissen und Kostümen. Mit drei neuen Produktionen pro Saison ist der Stauraum schnell voll. Vor allem, weil Bühnenbilder vergangener Spielzeiten auch noch gelagert werden müssen. „Wir gehen mit insgesamt zwölf Theaterstücken auf Tournee.“

Oma Weber mit ihren Enkeln Elias und Simon am Spielstand.
Oma Weber mit ihren Enkeln Elias und Simon am Spielstand. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Das Consol-Theater im Stadtteil Bismarck beschäftigt aktuell 14 feste Mitarbeiter, dazu kommen noch einmal bis zu 60 Schauspieler und andere Honorarkräfte. Das Angebot ist vielfältig – und das über alle Altersklassen hinweg. „Und seit dem Jahr 2007 haben wir auch eine Senioren-Theatergruppe“, bemerkt Georg Kentrup. Eine gute Mischung zwischen Theater für Bürger und Theater von Bürgern ist den Machern des Consols eine Herzensangelegenheit.

Draußen füllen sich inzwischen die Pavillons. Hier finden Grillwürstchen und Kuchen reichlich Absatz. Das Zelt mit den Kostümen ist immer belagert. „Ich will die rote Federboa“, „Gib mir mal die Eselsmaske“ rufen die Kleinen engagiert, aber ohne Streit.

Um 15 Uhr verschwinden die meisten für eine Stunde im Theater, denn die Aufführung „Rote PiRatte über Bord“ vom Ensemble Töfte aus Halle beginnt. Ein gelungener Saisonauftakt für alle Beteiligten.

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