Wanderausstellung "Hier lebe ich - Lebenswelt Ückendorf" zeigt Fotokunst in der Dönerbude. Pixelprojekt Ruhrgebiet ist Initiator
Fotokunst in der Dönerbude? Was im ersten Moment schräg klingt, wird in diesen Tagen an der Bochumer Straße Wirklichkeit: Hier, ganz in der Nähe des Wissenschaftsparks, startet nämlich die Wanderausstellung "Hier lebe ich - Lebenswelt Ückendorf", für die Schüler der Gesamtschule Ückendorf Eindrücke aus der Nachbarschaft fotografisch festgehalten haben.
Initiiert wurde die Fotoreise durch den Stadtteil vom Pixelprojekt Ruhrgebiet, das mit "Bild-Sprachen" Zeichen setzen will. "Wir haben im Kunst-Leistungskurs der Gesamtschule Ückendorf einen Schülerworkshop angeboten. Dabei haben wir über Bildgestaltung gesprochen und viele Beispiele gezeigt. Anschließend sind die Schüler dann mit Kameras durch ihren Stadtteil gezogen und auf Motivsuche gegangen", erklärt Rainer Schlautmann, der gemeinsam mit seinen Pixelprojekt-Kollegen Bettina Steinacker und Jens Sundheim danach auch die bunten Bilder sorgfältig auswählte.
Bunt gemischt sind die Beiträge zu "Hier lebe ich": Da wird der Blick ebenso auf buntes Gemüse wie auch auf Menschen oder auf Architektur-Highlights gelenkt. "Wir haben uns einzelne Details herausgesucht und fotografiert. Und alle Menschen, die wir für dieses Projekt porträtiert haben, waren total begeistert, vor allem, weil hier die schönen Seiten von Ückendorf gezeigt werden", erklärt Mehmet Yasan (20), dessen Fotos in der Ausstellung zu sehen sind. Nurgül Cil (18) steuerte Texte bei. "Wir haben ein Interview mit einem Förster geführt, der für diesen Beruf lebt", erklärt sie.
Der Förster, die Autowaschanlage, der Brautmodenladen, die Apotheke, das Cafe , der Fischhändler und das Grillrestaurant: Genau so außergewöhnlich wie die Motive und Themen bei dieser Ausstellung ist auch die Art ihrer Präsentation: Ein großer, digitaler Bilderrahmen steht derzeit auf der Theke im Gaziantep Dönerimbiss an der Bochumer Straße 93. Die Bilder darin wechseln in kurzen Abständen, in Kürze soll der Rahmen weiterwandern zum nächsten Ausstellungsort.
"14 Stationen sollen die Bilder durchlaufen und damit an die Orte, an denen sie entstanden sind, zurückkehren", betont Peter Liedtke, der Leiter des Projekts "Bild-Sprachen". boom