Die CDU kritisiert die Stadt wegen ihres Umgangs mit Baudenkmälern – speziell den „erbarmungswürdigen Zustand“ von Haus Leithe hat die Opposition dabei im Auge. Während Haus Lüttinghof im Besitz des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) ist, fragt sich Frank-Norbert Oehlert, Vorsitzender der CDU-Altstadt, „warum die Stadt, die 1914 in den Besitz des Gebäudes kam, dieses stadtgeschichtlich wichtige Objekt nicht auch an den LWL hat abgeben können.“ Offensichtlich fehle es in Gelsenkirchen an einem Gefühl für den angemessenen Umgang mit historischer Bausubstanz, aber auch an Ideen, wie man diese Gebäude langfristig für die Öffentlichkeit hätte erhalten können, erklärte der CDU-Politiker. „Insbesondere die Nutzung als ein Stadt- und Heimatmuseum wäre aus meiner Sicht in Frage gekommen.“

Neben der Wasserburg Lüttinghof, den Schlössern Berge und Horst, ist Haus Leithe in der Neustadt eines der wenigen Relikte aus der Zeit vor Kohle und Stahl. Das Gebäudeensemble, dessen Herrenhaus aus dem Jahr 1565 stammt und im Jahr 1753 um das mächtige Torhaus mit Turm ergänzt wurde, ist das älteste Gebäude im Stadtsüden. Erste urkundliche Erwähnung eines Vorgängerbaus erfolgte bereit 947. In jüngerer Zeit wurde das Gebäude an einen Privatinvestor verkauft.