Gelsenkirchen. Die Ankündigung von NRW-Innenminister Ralf Jäger, künftig weniger Polizisten bei Fußballspielen einzusetzen, sorgt für Diskussionen. Bei der Bogestra sieht man dem Erlass mit gemischten Gefühlen entgegen: Am Gelsenkirchener Hauptbahnhof könnten es bei Heimspielen von Schalke zu Ärger kommen.
Das neue Einsatzkonzept der NRW-Polizei bei Fußballspielen, löst bei der Bogestra gemischte Gefühle aus. Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte erklärt, dass die Polizei künftig mit weniger Beamten im Einsatz sein wird. Die NRW-Polizei wird das Konzept an vier Spieltagen bis zum 27. September erproben, bevor es zur Dauerregel werden könnte. Jäger versichert: Risikospiele, bei denen massive Gewalt droht, sollen von Reduzierungen ausgespart werden. Aber auch bei anderen Spielen sei die Situation am Hauptbahnhof in Gelsenkirchen nicht immer ungefährlich, sagt Sandra Bruns, Sprecherin der Bogestra.
Besonders die Ankündigung, dass Fan-Transporte in kommunalen öffentlichen Verkehrsmitteln („Shuttles“) weitgehend nicht mehr unter Polizeischutz stehen werden, hatte in vielen Städten die Verkehrsunternehmen aufhorchen lassen. Die Bogestra sieht in dem Punkt aber keinen Grund zur Sorge: "Fantransporte für Gästefans gibt es ohnehin nur, wenn die Polizei diese anfordert. Und dann werden die Shuttles auch weiterhin von den Beamten begleitet und gesichert", erklärt Unternehmenssprecherin Bruns.
Keine schwarzen Sheriffs
Allerdings habe die Bogestra mit der Polizei sehr gute Erfahrungen gemacht, was die Trennung der Fanlager am Hauptbahnhof Gelsenkirchen angeht und befürchtet dort Ärger, wenn die Polizei sich zurückzieht. "Wir müssen abwarten, wie sich das neue Konzept auswirkt. Wir haben jedenfalls keine schwarzen Sheriffs, die wir stattdessen am Hbf einsetzen können", so Bruns.
Wie sich das neue Konzept beim ersten Heimspiel von Schalke 04 gegen Bayern München (30. August, 18.30 Uhr) auswirken wird, wollte die Polizei in Gelsenkirchen nicht kommentieren. Wie vor jedem Heimspiel werde man mit allen Beteiligten über die Gefahrenlage diskutieren und entsprechende Einsatzpläne erarbeiten, sage ein Sprecher.