Eigentlich hatte die Bezirksvertretung Mitte in ihrer konstituierenden Sitzung eine Rundfahrt der Baumkommission geplant, bei der Fällvorschläge und Nachpflanzungen von Straßenbäumen erörtert werden sollten. Eigentlich. Dann tobte Unwettertief Ela Pfingsten über die Stadt hinweg. Vor diesem Hintergrund habe man darauf verzichtet, „da es derzeit andere Probleme gibt. Es muss gesichtet und gelistet werden, was der Sturm verursacht hat und vorgeschlagen werden, was zu tun ist“, schrieb der Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion Mitte, Lothar Urban, unlängst an Gelsendienste.

In seinem Schreiben betonte Urban, er wolle den Blick nach den Zerstörungen durch die Naturgewalt nach vorne richten. Und würde die Gegebenheit jetzt als Chance zur Veränderung bei der Erneuerung ansehen. Wörtlich meint der SPD-Bezirkspolitiker: „Da die Bezirke neben den Fällvorschlägen auch die Nachpflanzungen auf der Agenda haben, würde ich dafür plädieren, eine stärkere Bürgerbeteiligung einzurichten. Das kann über einen Arbeitskreis ebenso wie über die Sitzungen der Bezirksvertretungen erfolgen.“ Es gehe darum, ein Konzept zu entwickeln, das auf die speziellen Gegebenheiten primär in den Wohnstraßen eingehe. „Zu viele Menschen in engen Wohnstraßen mit einem teilweise zu engen und hohen Baumbestand konnten ohne künstliches Licht selbst am Tage nicht zurechtkommen.“, so Urban.

Jede Wohnstraße müsse individuell betrachtet werden und man müsse nicht so eng nachpflanzen. Er weist darauf hin, dass heimische Bäume eine Lebenserwartung von mehr als 100 Jahren hätten. „Das heißt, dass es nicht so sehr darauf ankommt, schnell wachsende Bäume zu haben, sondern welche, mit denen wir in unseren Wohnstraßen gerne zusammenleben wollen. Dazu muss man auch in Kauf nehmen, dass das Nachpflanzen und das Umgestalten vermutlich einen sehr langen Zeitraum in Anspruch nehmen werden.“ Bis es im Herbst los gehe, bleibe noch genügend Zeit, über geeignete Maßnahmen zu reden. Urban: „Diese Diskussion wollen wir führen und gemeinsam mit den Menschen in den Wohngebieten darüber diskutieren und sie in den Prozess einbinden.“