Gelsenkirchen. . Es nennt sich Zirkustheater StandArt – nicht zu verwechseln mit Standard, denn langweiliger Standard ist das Ferienprogramm des pädagischen Teams nun wirklich nicht. Gelsensport hatte das Trio für eine Zirkustheater-Ferienprojekt engagiert. 35 Kinder übten Waghalsiges und Witziges.

„Bevor es hier richtig losgeht, möchte ich Ihnen erstmal sagen: Herzlichen Glückwunsch zu Ihren Kindern!“ – Die 35 Jungen und Mädchen am Rand der Manege werden augenblicklich ein bisschen größer, stolzer. Die Eltern auf den Zuschauerplätzen ebenfalls. Schließlich ist Daniel Lorenz einer, der weiß, was er sagt.

Der Sportwissenschaftler und Pädagoge hat mit seinen beiden Kollegen eine Woche mit Sechs- bis Zwölfjährigen gearbeitet. Hat ihnen beigebracht zu jonglieren, den Clown zu spielen und zu zaubern.

Vor allem aber haben die Kinder hier gelernt, miteinander zu arbeiten, lernen und Spaß zu haben, sich aufeinander zu verlassen. Bei der klassischen Clownsnummer etwa, bei der alle miteinander immer wieder gekonnt aneinander vorbeilaufen, gegeneinander purzeln. Oder gar beim großen Akrobatenfinale, wo die Kurzen bei der Menschenpyramide übereinander balancieren.

Die Rede ist vom Ferien-Zirkusprojekt von Gelsensport an der Trendsportanlage auf Consol. Eine Woche lang übten und spielten die Nachwuchs-Artisten aus dem Stadtteil hier unter Anleitung der Experten von Zirkustheater StandArt.

Bei der Abschlusspräsentation am Freitag auf Consol staunten die Eltern nicht schlecht über ihre Sprösslinge. Die plötzlich mit Diabolo und Flowersticks jonglieren konnten, eine Pantomime und einen Tanz mit Tüchern in die Manege zauberten und dabei vor allem eines hatten: jede Menge Spaß.

Begeisterung mit Haut und Haaren

Das hatte allerdings auch viel mit den drei Profi-„Animateuren“, Daniel, Tobias und Johannes zu tun. Dass die drei Pädagogen nicht nur ihr akrobatisches Handwerk verstehen, sondern auch verstehen, Kinder zu begeistern, und zwar mit Haut und Haaren, war nicht zu übersehen.

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Mit von der Partie bei der Aktion war das Familienzentrum Auf der Hardt, das in dieser Woche eigentlich Ferien hat. 15 Grundschulkinder, die während der Schulzeit nachmittags dort betreut werden, nahmen am Projekt teil und so waren auch Leiterin Monika Brandenburger-Scherer sowie zwei Mitarbeiterinnen dabei. Was den Teilnehmern nicht nur einen guten Platz für das Mittagessen bescherte, sondern auch eine ideale Ausweichmöglichkeit an den beiden Tagen dieser Woche, in denen es allzu kräftig regnete.

Das Wichtigste ist das Miteinander

Da wurde eben in der Turnhalle des Familienzentrums trainiert. Für Gelsensport-Projektleiter Marc-André Kopatz war es das zweite Zirkus-Ferienprojekt mit dem StandArt-Team. Im vergangenen Jahr allerdings lief es in den Osterferien. Der Kälte wegen wechselte man jetzt auf den Sommer – eine gute Entscheidung, resümiert Kopatz. Allerdings war der Andrang diesmal so groß, dass leider auch Kinder abgewiesen werden mussten, weil die Workshops bereits voll waren. „Hier lernen die Kinder auf eine ganz andere Art Spaß an der Bewegung als in klassischen Sportarten. Das tut ihnen gut. Aber das Wichtigste ist natürlich das gute Miteinander, das wirklich hervorragend funktioniert hat.“